Amazon soll globales Logistik-Netzwerk planen

10.02.16, 12:52

Konkurrenz für Alibaba?

Der Marktplatz-Betreiber Amazon plant scheinbar ein großes Logistik-Netzwerk zu errichten, um Lieferungen aus China und Indien besser kontrollieren zu können. Wird Amazon somit zur Konkurrenz für Alibaba?

Amazon soll globales Logistik-Netzwerk planen

(Quelle: Joel Chant / UNP)

Seit einigen Wochen machen Gerüchte die Runde, dass Amazon ein globales Logistik-Netzwerk errichten will. Das Netzwerk soll, wenn es nach Amazon geht, sogar mit Logistikunternehmen wie FedEx und UPS konkurrieren, berichtet Bloomberg.

Eine aggressive Expansion von FBA

In einem Bericht aus dem Jahr 2013 soll Amazons Senior Management Team eine aggressive Expansionsstrategie von Fulfillment By Amazon (FBA) vorgeschlagen haben. Mit FBA können Online-Händler den kompletten Logistikprozess (Lagerung, Verpackung, Zustellung) durch Amazon abwickeln lassen. Der Bericht soll eine Vision von einem globalen Logistik-Netzwerk beschreiben, das den Warenfluss von Unternehmen aus China und Indien bis zu den Kunden-Haustüren in Atlanta, New York und London kontrollieren soll.

Die Pläne für das beschriebene Projekt, welches wohl den Namen „Dragon Boat“ trägt, sollen weiter fortschreiten. Das gab eine Person gegenüber Bloomberg bekannt, die eng mit dem Vorhaben vertraut sein soll.

Konkurrenz für Alibaba

Sofern diese Vision in die Tat umgesetzt wird, würde Amazon insbesondere dem E-Commerce-Riesen Alibaba Konkurrenz machen: Beide Unternehmen streben die Dominanz des grenzüberschreitenden E-Commerce-Marktes an.

Amazons Plan könnte sich dem Dokument zufolge mit dem Launch des Projektes „Global Supply Chain by Amazon“, der für dieses Jahr geplant sein soll, vollenden. Denn das neue Business könnte Amazon zum zentralen Platz der Logistik-Industrie machen. Das Logistik-Netzwerk soll nicht nur Zusteller wie FedEx und UPS miteinschließen, sondern vor allem Zwischenhändler, die Fracht- und Büroarbeiten in Verbindung mit transnationalem Handel erledigen.

„Verkäufer werden nicht länger bei Lieferdiensten wie DHL, FedEx oder UPS buchen, sondern dies direkt bei Amazon tun“, beschreibt der Bericht aus dem Jahr 2013.

Amazon spielt Pläne herunter

Letzten Monat wurde Chief Financial Officer Brian Olsavsky laut Bloomberg in einem Telefongespräch auf die Gerüchte angesprochen und spielte die anstehenden Pläne herunter. Er entgegnete, dass Amazon lediglich seine Partnerschaften mit den Lieferdiensten für das Weihnachtsgeschäft erweitert habe. Pläne Logistikpartner zu ersetzen, gäbe es nicht.

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