Pixel Art – Die Kunst im Minecraft-Style

03.02.16, 10:31

So gestaltest du eine Grafik im Pixel-Stil

Die Pixel-Art bildet eine eigene Kategorie in der Bildbearbeitung, bei der Pixel für Pixel Grafiken mit stark reduzierten Farben und Formen an erste Video- und Computerspiele erinnern sollen. Dabei gibt es einige Regeln sowie Tipps und Tricks zu beachten, um sehenswerte Kunstwerke aus den kleinsten Formen zu bilden, die Photoshop zu bieten hat: dem einzelnen Pixel.

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Zum Verständnis erzeugen wir aus einfachen Linien einen Würfel, dessen Flächen farbig umgesetzt werden. Die Linien werden verfeinert und selbst Schatteneffekte umgesetzt. Diese ersten, noch sehr einfachen Techniken ermöglichen schon die Gestaltung ganzer Städte auf Pixel-Basis.

Pixelart-Schritt #1: Erste Linien

Ganz generell: Wir arbeiten auf einer eigenen Ebene (etwa schnell über das Tastenkürzel Umschalt+Strg+N erzeugt) mit dem Buntstift-Werkzeug und setzen darauf Pixel für Pixel ein. Unproblematisch sind horizontale und vertikale Linien. Je nach Position der Pixel ist es natürlich auch leicht möglich, schräge Linien zu ziehen. Dabei könnten die Kästchen einzeln nach unten führen oder immer zu zweit aufgereiht einen ganz anderen Winkel bilden, der uns einige Vorteile bietet: Werden diese Linien kopiert und gespiegelt, so lassen sich leicht geometrische Grundformen, wie etwa ein Würfel oder ein Quader, erzeugen.

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Pixelart-Schritt #2: Erste Fläche

Wird also die erste Linie kopiert (etwa über Strg+J), so ist es über das Menü und Bearbeiten > Transformieren > Horizontal spiegeln möglich, eine spiegelverkehrte Version auf der linken Seite zu positionieren. Dazu kommt das Verschieben-Werkzeug zum Einsatz, das über die Pfeiltasten der Tastatur eine pixelgenaue Positionierung zulässt. Werden diese beiden Ebenen im Ebenenbedienfeld bei gedrückter Strg-Taste ausgewählt, so können sie über Strg+E auf eine Ebene reduziert werden. Strg+J kopiert diese Kombination und Bearbeiten > Transformieren > Vertikal spiegeln sorgt für eine Kopie, die unterhalb angeordnet wird, sodass eine Fläche entsteht.

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Pixelart-Schritt #3: Würfel formen

Auf einer eigenen Ebene werden von den Ecken ausgehend gleich lange Linien nach unten gezogen. Es reicht dabei wieder nur die erste Linie zu erzeugen, um die weiteren über Strg+J zu kopieren und mit dem Verschiebenwerkzeug zu positionieren. Zuletzt werden noch die Lücken geschlossen und schon steht die Grundform eines Würfels.

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Pixelart-Schritt #4: Farbige Flächen

Erstelle eine Ebene unterhalb der Ebenen mit den Linien und wähle darauf mit dem Polygon-Lasso-Werkzeug die oberste Fläche aus. Fülle die Auswahl über Bearbeiten > Fläche füllen mit einem Farbton deiner Wahl. So wurden auch die weiteren Flächen ausgewählt und mit dem gleichen Farbton gefüllt, wobei jeweils etwas dunklere Tönungen verwendet wurden.

Tipp: Um die Ebenenreihenfolge zu verändern, wird die Ebene angeklickt und die Maustaste beim Ziehen gedrückt gehalten. So können Ebenen nach oben oder unten bewegt werden.

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Pixelart-Schritt #5: Farbe der Linien

Die schwarzen Linien bilden einen sehr hart gezeichneten Rand, der sich auch weicher gestalten lässt. Wähle dazu alle Ebenen mit schwarzen Linien bei gedrückter Strg-Taste aus und drücke Strg+G, um diese in einer Gruppe zu sammeln. Erstelle darüber eine weitere Ebene und gehe im Menü auf Ebene > Schnittmaske erstellen. Nehme mit der Pipette den Grundton des Würfels auf und male einmal mit einer sehr hellen Variante des Farbtons über die Linien in der Mitte, mit einer sehr dunklen Variante über die Außenlinien.

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Pixelart-Schritt #6: Schattierung umsetzen

Soll eine Seite einen Schatten oder einfach nur eine weitere Farbe zeigen, so müssen auch die Übergänge Pixel für Pixel gesetzt werden. Dazu wird auf einer neuen Ebene, die hinter den Ebenen mit den Linien liegt, zunächst ein Bereich mit dem Polygon-Lasso-Werkzeug ausgewählt und mit der gewünschten Farbe gefüllt, etwa über das Tastenkürzel Umschalt+F5. Der Übergang wird dann Pixel für Pixel gesetzt, mit der Farbe des Schattens. Dabei wird ein Schachbrettmuster erzeugt, also nach einem Pixel immer ein Pixel Platz gelassen.

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Pixelart-Schritt #7: Schattierung verfeinern

Um die Schattierung noch zu verfeinern, können weitere Pixel mit etwas mehr Abstand folgen, um einen weicheren Übergang, jedoch ohne Verlauf, zu simulieren. So werden die Pixel nun vereinzelt gesetzt und sorgen damit für eine Mischung der Farben.

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Aus einem Kästchen wird ein Haus

Schon mit den vorgestellten Techniken sind ganze Städte in der Umsetzung als Pixel-Landschaft möglich, solange die Geduld mitspielt. Hier hat etwa ein einfaches Rechteck ein graues Dach erhalten. Für den etwas anderen Winkel wurden dabei die zwei vorgestellten varianten kombiniert. Um einen Lichtschein zu simulieren, ist die kleinere Seite etwas heller gestaltet.

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Wichtig sind bei der Pixelart-Kunstrichtung die zahlreichen Details, die ebenso mit den schon vorgestellte Techniken eingezeichnet werden. So hat das Dach einige Linien erhalten, die Dachziegel simulieren sollen. Etwas aufwendiger sind da schon die Fenster, die Tür und der Schornstein. Im Prinzip sind es aber wieder nur die typischen Linien in verschiedenen Farben, die in Kombination praktisch alle Formen simulieren können.

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