Lithografie
Lithografie ist ein Flachdruckverfahren, das auf dem Prinzip der Abstoßung von Wasser und Fett basiert. Es ermöglichte erstmals den Druck in hoher Auflage und in Farbe. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Definition, den Ablauf und die verschiedenen Verfahren der Lithografie. Außerdem stellen wir Ihnen print24 vor, Ihren Experten für hochwertige Drucksachen.
Lithografie – Definition, Ablauf und Verfahren
Bei der Lithografie handelt es sich um ein besonderes Druckverfahren, genauer gesagt, ein Flachdruckverfahren. Sie gilt als Vorläufer des Offsetdrucks und ist nach Guttenberg und Koenig die dritte Druckerfindung, welche das Druckwesen revolutionierte. Die Lithografie wurde 1798 von Alois Senefelder erfunden. Durch sie konnten zum ersten Mal Druckprodukte in höheren Auflagen sowie in Farbe hergestellt werden. Das Druckverfahren basiert auf den chemischen Gegensätzen von Wasser und Fett. Dies ist ein großer Unterschied zu anderen Verfahren, bei denen auf Grundlage eines Reliefs gearbeitet wird. Was Sie über die Lithografie wissen sollten, erfahren Sie im Blogbeitrag von print24!
Definition und Funktionsprinzip der Lithografie
Der Begriff Lithografie stammt von dem altgriechischen Wort „lithos“, das Stein bedeutet sowie „gráphein“, das Schreiben bedeutet. Deshalb ist sie auch unter dem Begriff Steindruck bekannt. Wie bei allen anderen Druckverfahren auch, besteht das Ziel darin, bestimmte Bereiche mit Farbe zu bedrucken und andere dafür nicht. Bei der Lithografie als Flachdruckverfahren liegen sowohl die druckenden als auch die nicht druckenden Bereiche auf einer Ebene. Sie nutzt das Abstoßungsverhalten von Wasser und Fett, um die Druckfarbe nur auf den zu druckenden Flächen aufzutragen.
Grundlage des Steindrucks bildet eine Steinplatte, im Regelfall eine entkörnte und entfettete Kalksteinplatte, die vor dem Druck plan geschliffen wird. Anschließend wird das gewünschte Motiv seitenverkehrt mit Tinte beziehungsweise Tusche oder Fettkreide auf die Platte gezeichnet. Wurde das Motiv aufgebracht, wird die Steinplatte mit einer ätzenden Flüssigkeit, genauer Salpetersäure und Gummiarabikum, behandelt. Die Ätzflüssigkeit dringt nur in die Bereiche, die nicht mit Tinte oder Fettkreide bezeichnet wurden, also die nicht druckenden Bereiche. Daraufhin wird die Steinplatte mit Terpentin gewaschen. Nach diesem Verfahren wird die Druckfarbe auf die Platte gewalzt. Sie bleibt nur an Bereichen mit Kreide oder Tinte haften, an allen anderen wird sie von der Ätzflüssigkeit abgestoßen.
Nun erfolgt der eigentliche Druckvorgang. Die Kalksteinplatte wird dabei mit einer Steindruckpresse auf ein speziell für diesen Vorgang geeignetes sowie angefeuchtetes Papier gepresst. Das ist sowohl manuell als auch maschinell durchführbar. Gerade im heutigen künstlerischen Bereich wird bevorzugt mit einer Handpresse gearbeitet. Mit der präparierten Steinplatte können beliebig viele Abzüge gefertigt werden, ihre Anzahl ist unbegrenzt.
Die notwendigen Werkzeuge zur Lithografie im Detail
Das wohl wichtigste Medium in der Lithografie ist die Steinplatte, denn diese enthält die zu druckenden Inhalte wie Texte, Bilder oder Zeichnungen. Die Steinplatte muss zwischen fünf und fünfzehn Zentimeter stark sein, um während des Druckvorgangs mit der Druckpresse nicht zu brechen. Sie bestimmt die Qualität des Druckergebnisses, deshalb ist ihre Dichte und Verarbeitung von hoher Bedeutung. Je dichter der Stein ist, desto schärfer ist der Druck. Besitzt die Platte allerdings eine zu hohe Dichte, dann kann die Wasseraufnahme erschwert oder sogar verhindert werden. Werden Kalksteinplatten verwendet, dann stammen diese im Regelfall aus Solnhofen in Bayern, doch auch Frankreich und die Schweiz liefern hochwertige Steinplatten. Sie müssen exakt eben geschliffen sein, das heißt, an allen Stellen die genau gleiche Stärke besitzen. Nur so verspannen sie nicht beim Druckvorgang und brechen dementsprechend nicht. Die Lithografiesteine können auch mehrfach verwendet werden, indem das vorhandene Druckbild abgeschliffen wird. Dafür muss die Steinplatte jedoch eine bestimmte Mindeststärke aufweisen.
Neben der Steinplatte werden auch spezielle Zeichengeräte für die Lithografie benötigt, wie Pinsel, Fettstifte, Fettkreide, Federn oder Tusche. Die vielfältigen Zeichenmittel machen es möglich, verschiedenste Druckbilder sowie Halbtöne zu erzeugen. Beim Zeichenvorgang ist es wichtig, dass der Künstler die Steinplatte nicht berührt. Deshalb ist die Platte meist auf einem Pult oder einem besonderen Zeichentisch befestigt. Der Lithografietisch ist etwas abgeflacht, sodass der Künstler die Platte mit Schabern, Kreide oder auch Federn bearbeiten kann. Die verwendete Tusche besteht aus Wachs, Seife, Ruß und Fett, welche miteinander vermischt wurden. Ebenfalls existiert spezielle Kreide, welche die Zeichnung von Bildern wie mit Bleistift ermöglicht. Hierbei gibt es Lithografiekreiden in unterschiedlichen Härtegraden, die dementsprechend verschiedene Zeicheneffekte erzeugen. So können Flächen schraffiert oder klare und schmale Linien realisiert werden.
Lithografie in Farbe und Umdruck
Die Farblithografie entwickelte sich erst ca. 40 Jahre nach der Erfindung von Senefelder aufgrund steigender Nachfrage. Er selbst experimentierte schon zu seiner Zeit mit farbigen Lithografien. Dazu nutze er Hell-Dunkel-Effekte und Hinterlegungen. Es war Godefroy Engelmann, der letztendlich die Farblithografie realisieren konnte. Dazu war es erforderlich, für jede Farbe einen Druckvorgang vorzunehmen, das heißt, für jede Farbe musste auch eine eigene Steinplatte genutzt werden. Auf dieser wurde dann immer nur der Bereich des farbigen Motivs gezeichnet, der entsprechend am Ende die Farbe aufweisen sollte. In Abhängigkeit davon, wie komplex der Farbdruck werden würde, kam es bis zu 25 Druckvorgängen. Spezielle Markierungen im Stein gewährleisteten passgenaue Drucke. Heute ist das Verfahren der Farblithografie nahezu gleichgeblieben. Obwohl es ein sehr aufwändiges Verfahren ist, können mit der farbigen Lithografie hochwertige Drucke geschaffen werden.
Eine weitere Methode stellt der Umdruck dar. Dabei findet eine Spiegelung durch die einfache Übertragung der druckenden und nicht druckenden Stellen von der Platte auf das Papier statt. Aufgrund dessen ist es theoretisch notwendig, das letztendliche Druckbild spiegelverkehrt auf den Stein zu zeichnen. Es ist aber möglich, genau diese Schwierigkeit zu vermeiden, indem der Künstler sein Bild auf das spezielle Papier mit Fettpinseln zeichnet, welches dann auf den Stein gepresst wird. Da die Qualität des Resultats durch diese Methode nur geringfügig einbüßt, wird sie bevorzugt angewendet. Gleichzeitig macht sie es möglich, auch mehrere Zeichnungen auf der Steinplatte zusammenzufügen.
print24 ist Ihr Experte für Drucksachen
Die Lithografie gehört zu den aufwendigen Druckverfahren und wird deshalb fast nur noch in künstlerischen Bereichen genutzt. Die entstehenden Druckbilder zeichnen sich durch eine hochwertige Qualität aus und werden sogar von Experten der Branche gesammelt. Das liegt nicht nur daran, dass der Künstler die Zeichnung selbst anfertigt, sondern auch im Regelfall den Druck an sich.
Bei Fragen zum Verfahren der Lithografie können Sie uns gern kontaktieren. Bei print24 erhalten Sie darüber hinaus hochwertige Drucksachen, wie Textilprodukte, Fotoprodukte, Werbeprodukte, Büroartikel und vieles mehr, die Sie mit Ihrem Wunschmotiv bedrucken lassen können.