Im Interview: Anja Brinkmann [mymaki]

Mit ihren einfallsreichen selbst genähten Produkten begeistert Anja Brinkmann alle, die ein Auge für schöne und ausgefallene Motive haben. Auf Ihrer Webseite unter mymaki zeigt sie uns ihre schicken selbst kreierten Portemonnaies, süße Aufnähmotive, stylische iPad-Taschen oder lustige Schlüsselanhänger zum Verlieben.

Übrigens hatte Anja eine tolle Idee mit einem unserer Produkte. Sie hat Plakate bestellt und verwendet diese als Geschenkpapier! Lest selbst: mymaki Blog

Im Sommer wurde von ihr ein eigenes Näh-Buch („Alles, was Fräulein so braucht“) beim Knaur-Verlag veröffentlicht, in dem sie hilfreiche Tipps und Anleitungen rund um ihre Produkte wie zum Beispiel die tollen Handytaschen, Becher-Pullis, MP3-Taschen, Brillenetuis oder Werkzeuggürtel gibt.
– Weiter unten könnt ihr genau dieses Buch gewinnen! – Jetzt ist sie sogar schon dabei ein zweites Nähbuch herauszubringen! Für Euch haben wir sie deshalb um ein persönliches Interview gebeten und einige interessante Dinge über sie erfahren.

Was bedeutet der Name „mymaki“ und was verbirgt sich dahinter?

Maki ist mein Spitzname. Zu dem bin ich durch das erste Date mit meinem Mann gekommen. Er wollte kurze Zeit später nach Madagaskar fliegen, so haben wir vorab schon mal ein bisschen die entsprechende Fauna im Berliner Zoo angeschaut. Im Nachtierhaus gab es dann die putzigen MausMAKIs. Später an dem Abend haben wir auch noch den Zeichentrickfilm Madagaskar im Kino gesehen, wo auch wieder so süße Makis mitspielten, so hatte ich dann meinen Spitznamen weg ;o)

Mein Mann hatte mir mal ein T-Shirt beflocken lassen mit „I ♥♥ my maki“

Als es darum ging, meinen Täschlein ein Label zu verpassen fiel mir das schön klingende mymaki wieder ein…

Hast Du schon immer davon geträumt Designerin zu werden?

Als Kind konnte ich für Stunden mit Farbstiften und Papier beschäftig werden. Später kamen dann auch Filz, Leder und andere Materialien dazu. In den Urlaub kamen neben Spielzeug auch immer ein großer Beutel randvoll gestopft mit Filz- und Lederresten, sowie Nadel- und Faden mit. Daraus nähten wir Fingerpüppchen oder beklebten Lesezeichen. Meine allerliebste Beschäftigung war aber das Zeichnen. Kunst war immer mein Lieblingsfach. Im Abitur hatte ich Kunst- und Bio als Leistungsfächer. Das ich etwas Künstlerisches machen wollte war klar, nur was genau nicht. Im Kunstkurs habe ich das erste Mal die Berufsbeschreibung des Grafik-Designers in die Hände bekommen, ab da wusste ich, was ich werden wollte: Grafik-Designerin.

Wieso spezialisierst Du Dich bei Deinen Designs eher auf Taschen, Aufnäher, Stempel und ähnliche kleine Details aus dem Alltag?

Die meisten Dinge, die ich entwerfe entstehen aus eigenen Bedürfnissen oder Wünschen heraus.

Ich mag’s praktisch, so sind auch fast immer meine Produkte. Ein neues Handy braucht ein Täschlein, wird flink eins genäht, geknipst und noch ins Schöppchen gestellt, falls es auch jemandem gefällt, nähe ich’s dann nochmal. So ist das auch mit den Stempeln, ich liebe Stempel, also mache ich welche. Da es für einen Stempel den Aufwand nicht lohnt, wird eben eine ganze A4- Platte in Auftrag gegeben und der Rest ins Shöppchen gestellt, genauso handhabe ich es mit Postkarten, Geschenkpapier, Notizblöckchen (natürlich am liebsten von print24 gedruckt *g*).

Würdest Du auch irgendwann Kleidungstücke entwerfen, wenn sich das Deine Kunden wünschen?

Neben praktisch mag ich’s vor allem auch übersichtlich… Kleidung zu nähen erwies sich für mich in der Vergangenheit immer als sehr aufwändig und leider auch unbefriedigend im Ergebnis… Vielleicht später mal Kinderkleidung, da wandert bei Nicht-Gelingen nicht gleich meterweise Stoff in die Tonne ;o)

Dein erst veröffentlichtes Näh-Buch „Alles, was Fräulein so braucht“ hat bei Amazon in kürzester Zeit den Verkaufsrang 69 bei den Bestsellern und sogar Rang 1 in den Bereichen „Freizeit, Haus & Garten“ erreicht! Erzähl uns doch mal wie es zu dem Buch kam und vielleicht verrätst Du uns ein paarDeiner Lieblings-Details, über die Du in Deinem Buch berichtest?

Der Knaur-Verlag hatte schon erfolgreich tolle ausländische Nähbücher z. B. Tilda, Lotta und Amy Butler in deutscher Sprache verlegt, da suchten sie Jemandem aus Deutschland, gern auch München, weil der Verlag hier ansässig ist. Bei ihrer Netzrecherche haben sie mich gefunden und angeschrieben. Nach einem sehr netten und anregenden Gespräch mit der zuständigen Lektorin sollte ich ein Konzept ausarbeiten, was ich exemplarisch an einem Projekt durchgestalten sollte. Dieses Probeprojekt gefiel ihnen so gut, das ich den Vertrag bekam und das Buch genau so, wie ich es mir vorgestellt habe realisiert wurde.

Im Buch werden sehr anschaulich, praktische, hübsche und super zu verschenkende Projekte, wie z. B. Handytasche, Geldbeutel oder Kosmetiktasche erklärt. Ich mag Nähbücher die ellenlange kryptische Anleitungstexte haben gar nicht, deshalb habe ich möglichst viel illustrativ gelöst. Durch das viele Nähen habe ich mit der Zeit eine Menge vereinfachende und praktische Kniffe herausgefunden, die ich im Buch auch „verrate“. Dazu gibt es auch viele meiner Originalillustrationen zum selbstausdrucken auf Baumwollstoff auf der beiliegenden CD. So können die Projekte bis auf wenige Ausnahmen 1:1 nachgearbeitet werden.

Im Frühling 2011 kommt dann schon mein zweites Buch… ;o)

Woher nimmst Du eigentlich die Ideen für Deine Produkte?

Die Prototypen entstehen meist für meine Freunde und Verwandte, mich selbst oder auf Nachfrage von Kunden. Die Ideen sprudeln eigentlich fast immer so aus mir raus, wenn mir eine kreative Aufgabe gestellt wird, selten, dass ich mir da mal richtig das Hirn zermartern muss ;o)

Nähst Du immer alle Deine Werke selbst oder bekommst Du auch mal Unterstützung?

Ich nähe für meinen Shop immer alles selbst. Im Zuge des Buches hatte ich viele liebe Nähfreundinnen und meine Mama, die meine Sachen in liebevoller Kleinarbeit auf Herz und Nieren getestet haben. Man selbst ist da ja manchmal etwas betriebsblind, so hat eine Freundin kurz vor Schluss noch einen gravierenden Fehler in einer Anleitung gefunden… *püh-ha*

Was meinst Du – worauf sollte man unbedingt achten, wenn man noch unerfahren beim Nähen ist?

Gibt es eventuell Einsteigertipps im Netz oder Bücher, die Du empfehlen würdest?

Auf jeden Fall nicht mit zu hohen Erwartungen und Großprojekten starten, da ist die Wahrscheinlichkeit recht groß schnell frustriert aufzugeben. Mit kleinen übersichtlichen Projekten beginnen und einfach zu verarbeitenden Materialien. Filz ist zwar nicht so billig, aber wenn da mal falsch genäht wurde, verzeiht das Material auftrennen viele Male, bis die Naht passt ;o)

Super zum Einstieg finde ich VHS-Kurse. Da kann direkt gefragt und ausprobiert werden. Viele Nähmaschinengeschäfte bieten auch Nähkurse an. Oder die nette Nachbarin, Mutti, Oma oder Freundinnen. Gemeinsam macht’s auch mehr Spaß.

Wenn Du ein beliebiges Budget zur Verfügung hättest, was für ein Projekt würdest Du als Nächstes anstreben?

Eine eigene Siebdruckwerkstatt mit Belichtungstisch, gaaanz vielen Sieben (so kann ich die behalten und kann immer wieder meine Lieblingsmuster drucken) und viel Platz zum ausbreiten, das wäre toll. Da würde ich dann super gern große Filzplatten, LKW-Plane, T-Shirts, Stoff und Glas bedrucken. Wenn ich dort soviel Platz hätte, würde ich natürlich liebe Kreative einladen mitzumachen ;o)

Ein 3-D-Printer wäre auch noch dufte *g*

Welche Dinge haben Dich bei Deinem Design-Studium besonders beeinflusst und wie hat sich das auf Deine jetzigen Produkte ausgewirkt?

Im Studium hatten wir im ersten Semester gar nichts mit Computern & Co. am Hut. Da wurde noch alles manuell/analog verarbeitet. Ganz viel Zeichnen, Schwarz-Weiß-Fotografie mit selber entwickeln, Linoldruck, Bleisatz, Buchbinden… das war toll. Unsere Professoren waren der Auffassung, dass der Computer nur ein Werkzeug ist, kein Ideengenerator. Ich denke das halte ich immer noch so. Meine Figuren z. B. entstehen fast immer erst als „Analog“-Zeichnung, um sie aber z. B. als Stempel oder Stickdatei zu „verwursten“ müssen sie natürlich digitalisiert werden, das nimmt ihnen aber oft eine ganze Portion ihres Imperfekten Charmes. Das schöne am Nähen ist auch, das ich etwas mit meinen Händen (er)schaffe. Allerdings schätze ich heute die Digitalfotografie, wenn ich da an brütend heiße Stunden zu zehnt im Entwicklungslabor denke ;o)

Und es gibt auch wieder etwas zu gewinnen!

Anja hat ja schon erzählt von ihrem 1. Nähbüchlein. Wenn es dir genauso gut gefällt wie uns, kannst du eins von 10 bei uns gewinnen.

Die Teilnahmebedingungen der Verlosung bestehen darin, dass jeder Lose erhält:

• 1 Los kannst Du ergattern, indem Du auf unserem print24-Blog einen Kommentar hinterlässt!
• 2 Lose erhältst Du, wenn Du zusätzlich auf twitter von der Aktion mit Link berichtest (mit dem hashtag #mymaki)
• Und 5 Lose gehören Dir, wenn Du dazu einen Beitrag auf Deiner Webseite mit Link auf das Interview von Anja Brinkmann veröffentlichst

Die größten Gewinnchancen bestehen natürlich, wenn Du alle 3 Varianten nutzt! :)

Und abschließend nicht vergessen: Damit wir Dir auch alle deine Lose zuordnen können, schick uns Deine Losteilnahmen wo wir deine Beiträge finden können (am besten gleich mit Link) per E-Mail an [email protected]!
Wir wünschen viel Glück!!!
P.S.: Das Gewinnspiel endet am Dienstag, 28.09.2010 23:59 Uhr. Die Gewinner losen wir dann am 29.09.2010 aus.

Und abschließend: Wo kann man Dich sonst noch so im Netz finden?

DaWanda – mymaki

mymaki Homepage

mymaki bei facebook