Photoshop-Tutorial: High-Key

24.05.11, 10:16

Analogeffekt digital nachgebaut

Wir haben heut wieder einen Photoshop QuickTipp für euch zum Thema High Key. Wie bei fast allen digitalen Effekten, liegt auch diesem eine Technik der Analogfotografie zu Grunde. High Key sind meist im Studio produzierte Portraitaufnahmen. Sie zeichnen sich durch helle Farbtöne im gesamten Bild, einen sehr hellen Hintergrund und gleichmäßige Ausleuchtung aus. Teilweise wird auch mit Überbelichtung gearbeitet. Durch diese Einstellungen entstehen sehr niedrige Kontraste und mögliche Hautunebenheiten bei einem Portrait sind nicht mehr sichtbar. Durch den Konturenverlust erreicht man eine sehr stilisierte Wirkung der abgebildeten Personen.

Wir wollen euch heute zeigen, wie ihr den Effekt in Photoshop nachbauen könnt. Wie oben bereits geschrieben, eignen sich Portraitfotos am besten, welche einen gleichmäßigen hellen Hintergrund haben und nicht zu kontrastreich sind.

Wie auch bei den meisten anderen Tutorials hier gibt es natürlich eine Menge Wege um den gewünschten Effekt zu erreichen. Photoshop CS5 bietet z.B. über die Einstellungen der Schwarz-Weiß-Umwandlung sehr gute Möglichkeiten den gewünschten Effekt schnell zu erreichen. Da aber längst noch nicht alle die aktuellste Version einsetzen habe ich mich hier für den klassischen Weg über Kanäle und Gradationskurven entschieden.

Original

Ihr startet indem ihr den Modus unter Bild auf Lab wechselt.
Das Lab System ist eine andere Art der Farbdarstellung. Im CMYK System wird eine Farbe über die Werte von Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz definiert (Subtraktive Farbmischung); im RGB System über die Werte Rot, Grün und Blau (Additive Farbmischung). Im Lab System wird die Farbe über die Achsen L (Unbunt-, oder Grauachse), sowie a (Rot/Grün Achse) und b (Gelb/Blau Achse) beschrieben.

Dies müsst ihr natürlich nicht auswendig lernen um das Tutorial nachvollziehen zu können. :) Für unsere Zwecke reicht es, wenn ihr euch in den Kanälen die „Helligkeit“ Achse heraussucht und diese markiert.

Lab Modus

Kanäle

Helligkeit auswählen

Graustufen Modus

Mit dem markierten Helligkeitskanal wechselt ihr den Modus unter Bild auf Graustufen und bestätigt die zwei Folgenden Dialoge mit OK. Nach dem Bestätigen der Dialogfelder und dem Verwerfen der anderen Kanäle wechselt ihr gleich anschließend wieder in den RGB Modus, damit wir unser Bild weiter mit allen Optionen bearbeiten können.

Dialoge bestätigen

Dialoge bestätigen

Einstellungsebene hinzufügen

Nun wechselt ihr wieder zu eurer Ebenenpalette und fügt eine Kurveneinstellungsebene hinzu. Falls ihr noch eine ältere Photoshop-Version verwenden solltet, dann könnt ihr den Kurvendialog natürlich auch über das Korrekturenmenü unter Bild aufrufen.

Einstellungsebene

Je nachdem wie euer Ausgangsbild ausschaut, könnt ihr die Werte natürlich von den hier abgebildeten anpassen – die grobe Tendenz sollte allerdings ersichtlich sein.

Photo mit Einstellungsebene

Auf Hintergrundebene reduzieren

Unter Ebenen reduziert ihr nun alles auf eine Hintergrundebene.

Jetzt wollen wir noch den Hintergrund ein wenig korrigieren. Das heißt dunkle Stellen entfernen. Je nachdem wie euer Ausgangsbild ausschaut, kann das natürlich aufwendiger sein, oder wie in unserem Fall nur eine kleine Korrektur bedeuten. Diese Retuschearbeiten kann man auf vielen verschiedenen Wegen erledigen. Ich habe mich hier für eine sehr simple entschieden:

neue Ebene

Zuerst erstellt ihr unter der Arbeitsebene eine neue und füllt diese mit weiß …

Pinselspitze auswählen

… daraufhin wählt ihr euch den Radiergummi mit recht großer Spitzen, relativ weich und mit verringerter Deckkraft. Ich habe hier sowohl bei der Härte, als auch bei der Deckkraft ca. 30% verwendet.

Nun könnt ihr den Hintergrund vorsichtig ausbessern. Ist diese Arbeit aufgrund des Hintergrundes bei euch aufwendiger oder liegen die auszubessernden Objekte nah beim eigentlichen Portrait, dann empfiehlt es sich den letzten Schritt mit Masken abzuarbeiten. In unserem Fall reicht diese Methode aber aus.

Ergebnis

Zuletzt reduziert ihr alles auf eine Hintergrundebene und freut euch über das Ergebnis. :)

MO
Bild: flickr: ND Strupler

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