Tipps und Tricks zu Adobe Photoshop, die du noch nicht kennst

19.09.12, 9:58

Erweitere deine Photoshop-Kenntnisse

Dieser Titel ist natürlich eher provozierend gemeint, als dass er der Wahrheit entspricht. Doch wenn in dieser Aufstellung nur ein, zwei Tricks zu finden sind, die du noch nicht kennst, so habe ich mein Ziel erreicht. Und wer wirklich alle Tricks schon kennt, darf sich auch freuen und es als bestandenen Test seiner Photoshop-Kenntnisse sehen.

Ebenen erkennen

Wer gern anspruchsvolle Collagen erstellt, kennt das Problem, dass während dem kreativen Prozess eine eindeutige Benennung der Ebenen eher vernachlässigt wird. So kann es sein, dass in der Ebenenpalette zahlreiche Namen wie etwa EBENE 4 und EBENE 5 KOPIE 2 zu sehen sind. Nicht gerade hilfreich, um den Inhalt einer Ebene schnell zu erkennen.

Photoshop bietet einige Lösungen an, um unsere „Faulheit“ zu unterstützen. So könntest du etwa ein Element, das du auswählen möchtest, mit dem Verschieben-Werkzeug und gedrückter Strg- sowie der rechten Maustaste anklicken, um zu erfahren, welche Ebeneninhalte sich unter dem Werkzeug befinden. Photoshop stellt dazu eine Liste in einem Drop-Down-Menü dar, aus der du das Element weitaus leichter auswählen kannst.

Eine Alternative wäre es, in der Ebenenpalette in der rechten, oberen Ecke die Optionen aufzurufen und darüber die Bedienfeldoptionen auszuwählen. Hier kannst du die Miniaturgröße der Ebenenvorschau einstellen. Auch kannst du den Miniaturinhalt auf die Ebenenbegrenzungen konzentrieren. Damit wird das pure Erraten des Ebeneninhalts in Zukunft verringert.

Farben definieren

Wenn du die Vorder- und Hintergrundfarbe aus einer Vorlage definieren möchtest, nutze die Pipette, um zunächst die Vordergrundfarbe zu bestimmen. Dann tausche die Position gegen die Hintergrundfarbe aus, etwa mit dem Shortcut X, und nimm den nächsten Farbton auf.

Das geht auch bequemer. Die Vordergrundfarbe legst du noch wie gewohnt fest. Um mit dem nächsten Klick gleich die Hintergrundfarbe zu bestimmen, halte einfach die Alt-Taste gedrückt. Statt der Vordergrundfarbe wurde mit dem Klick nun die Farbe für den Hintergrund ausgetauscht.

Ressourcen sparen

Plug-ins helfen dabei, Zeit zu sparen. Allerdings sind sie auch ein kleiner Ressourcenfresser. Zumindest wird die Zeit, die Photoshop zum Starten benötigt, verlängert. Es gibt unter den Plug-ins Spezialisten, die eher selten eingesetzt werden. Diese könntest du also bis zu einem zukünftigen Einsatz „deaktivieren“. Erstelle dazu einfach einen Ordner, etwa mit dem Namen „Plug-ins-deaktiviert“, unter Adobe > Adobe Photoshop CS6 (oder anderen Programmversionen).

Verschiebe die Erweiterungen, die im Moment nicht benötigt werden, dort hinein. Wenn du nun Photoshop erneut startest, sollten die Plug-ins nicht mehr geladen werden, wodurch die Software wieder schneller startet. Daneben wird auch der Arbeitsspeicher entlastet. Da du die Plug-ins weder gelöscht oder deinstalliert hast, sind sie jederzeit zum Einsatz bereit. Bei Bedarf werden sie einfach wieder in den Plug-in-Ordner zurückkopiert.

Photoshop startet nicht

Mir ist es in meinem Photoshop-Leben (seit Version Adobe Photoshop 4, noch ganz ohne CS!) zweimal passiert: Photoshop wollte nicht mehr starten. Einmal hat sich gar nichts getan, beim zweiten Mal ist das Programm beim Startscreen steckengeblieben. Nach der ersten Verzweiflung habe ich das Problem entdeckt: Die Datei, in der alle Voreinstellungen gespeichert werden, war fehlerhaft. Photoshop merkt sich alle individuellen Einstellungen des Anwenders, wie etwa eigene Muster, Ebenenstile, Farbverläufe oder Anordnungen der Paletten.

Solltest du dieses Problem einmal haben, gehe wie folgt vor: Über die Suchfunktion deines Betriebssystems suchst du nach der Datei Adobe Photoshop CS6 Prefs.psp (je nach Version unterschiedliche Bezeichnungen) und lösche diese. Unbedingt müssen auch die versteckten Dateien mit angezeigt werden. Mit dem nächsten Start von Photoshop wird die gelöschte Datei neu geschrieben. Photoshop sollte nun wieder normal starten. Das allerdings mit den Werkseinstellungen.

Lassowurf optimieren

Manche Anwender und selbst Profis nutzen für unkomplizierte Auswahlen lieber das Lasso-Werkzeug als Pfade. Wer dabei nur für einen kurzen, geraden Abschnitt zum Polygon-Lasso wechseln möchte, der hält die Alt-Taste bei der Bearbeitung gedrückt. Um wieder zum normalen Lasso zurück zu wechseln, lasse einfach die Alt-Taste bei gedrückter Maustaste wieder los.

Übrigens: Bei einem Zoom kommt es vor, dass du beim Anlegen der Auswahl an den Rand des Arbeitsbereiches stößt. Halte dann die Leertaste gedrückt, um für den kurzfristigen Einsatz das Hand-Werkzeug einzusetzen. So kannst du den Bildausschnitt schnell ändern.

Genauer positionieren

Du hast dich sicher schon öfter darüber geärgert, dass Photoshop ein Element selbst positionieren möchte. Jedenfalls unterstützt uns das Programm dabei, ein Element, das auf einer eigenen Ebene liegt, an der Außenkante des Dokumentes oder an den Rand eines anderen Objektes auszurichten. Der Ebeneninhalt hüpft etwa ungewollt an den Seitenrand, obwohl du noch wenige Pixel Platz lassen wolltest. Dieses automatische Einrasten kannst du für den Moment deaktivieren, wenn du bei der Positionierung die Strg-Taste gedrückt hältst.

JPEG-Artefakte minimieren

Grafiken oder Fotos mit einfarbigen Flächen wie etwa Logos, ein blauer Himmel oder der einfarbige Hintergrund im Studio, sorgen im Zusammenspiel mit einer starken Jpeg-Komprimierungen schnell für unschöne Artefakte. Du kannst das sehr deutlich an diesem Beispiel auf der linken Seite sehen.

Um selbst solche Fotos und Grafiken mit stärkerer JPEG-Komprimierung zu retten, kreise die betroffenen Stellen grob ein, erstelle daraus eine neue Ebene über Strg+J und rufe den Filter > Weichzeichnungsfilter > Selektiver Weichzeichner auf. Als Einstellungen übernehme Radius: 1 und einen Schwellenwert von etwa 25. Nach dem Bestätigen mit OK setze die Ebenendeckkraft auf etwa 30% herab. Auch ein Bildrauschen kann mit dieser Technik reduziert werden.

Ordner kontrollieren

Ordner strukturieren Ebenen. Das ist besonders dann wichtig, wenn es sich um anspruchsvolle Kompositionen handelt. Oftmals sind diese Ordner eingeklappt, können die Inhalte also nicht auf den ersten Blick überprüft werden. Das spart Platz, ist aber nicht immer erwünscht. Sollen die verschachtelten Dateien ihre Inhalte preisgeben, um einen schnellen Überblick zu ermöglichen, so klicke mit gedrückter Strg-Taste auf eines der Dreiecke zum Ausklappen.

Es öffnen sich alle Ordner bis zur ersten Ebene. Mit der gleichen Technik kannst du diese wieder schließen. Sollen sich zusätzlich alle Ordner innerhalb der Ordner öffnen, halte zur Strg-Taste auch die Alt-Taste gedrückt.

Größe steuern

Wird eine Ebene per Drag & Drop aus einem größeren in ein kleineres Dokument verschoben, so ist im Bildfenster zunächst nur einen Ausschnitt daraus zu sehen. Um nun den Ebeneninhalt an die neue Bildgröße anzupassen, drücke Strg+T, damit die Fläche frei transformiert werden kann. Dabei gibt es nur ein Problem: Du kannst die Eckpunkte noch nicht sehen. Zum Auszoomen auf die volle Ebenengröße, drücke daher Strg+0.

Radiergummi

Freigestellt wird zumeist innerhalb einer Ebenenmaske. Spricht man das Radiergummi an, so ist eher Gelächter zu hören, als zustimmende Worte. Da kommt gleich das Argument, dass im Falle eines Fehlers bei einer Maske weitaus leichter zum Original zurückgekehrt werden kann. Das stimmt natürlich. Wer das Radiergummi jedoch etwas verteidigen möchte, präsentiert den folgenden Trick:

Durch Drücken der Alt-Taste wird das Radiergummi kurzzeitig zum Protokollradiergummi. Damit können dann Fehler schnell ausgebessert werden. Verwendet werden dazu die Inhalte, die in der Protokoll-Palette als Protokollobjekt markiert sind. Standardmäßig ist dieses Protokollobjekt die zuletzt gespeicherte Version des Bildes.

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