Photoshop CS6: Raw-Fotos bearbeiten

17.04.13, 9:14

Tiefere Bildbearbeitung mit Kamera-Rohdaten

Die Nutzung von Rohdaten beim Fotografieren ist keineswegs neu. Digitalkameras sind schon seit etlichen Jahren in der Lage, Bilder im Rohdatenformat auf die Speicherkarte zu bringen. Auch im Prosumer- und Einsteiger-Segment ist Raw schon lange kein Buch mit sieben Siegeln mehr. Doch leider trauen sich viele noch nicht so recht an Raw heran; die wenigsten nutzen dieses unschlagbar gute und qualitativ hochwertige Format. Schade, denn es gibt eine echte Alternative zum herkömmlichen JPEG-Format, jenem Format also, das alle Foto-Kameras drauf haben und das so herrlich unkompliziert ist. Aber es ist leider auch qualitativ geringwertiger als Raw. Aufgrund dessen lohnt es sich, ein wenig über den Tellerrand zu schauen und erste Kenntnisse in Camera Raw zu ergattern.

Scharfe und optimal belichtete Fotos mit Camera Raw

Scharfe und optimal belichtete Fotos mit Camera Raw

Was ist Raw?

Was macht Raw eigentlich so besonders? Wieso ist es besser als eine Standard-Datei im JPEG-Format? Dazu müssen wir ein wenig ausschweifen. Wenn ihr auf den Auslöser eurer Kamera drückt, wird das einfallende Licht in elektrische Signale umgewandelt. Diese Signale werden vom Kamera-Prozessor weiterverarbeitet. Zeitgleich werden auch einige Korrekturen durchgeführt wie z. B. eine Farboptimierung und eine Schärfung. Zudem werden die Bildinformationen stark komprimiert und erst danach im JPEG-Format auf den Speicher-Chip der Kamera geschrieben. Das Ergebnis ist ein ansehnliches Foto mit erfreulich geringer Dateigröße. Das Raw-Foto unterscheidet sich nun dahingehend, dass die Daten schon nach dem ersten Schritt, also nach dem Auftreffen der Bildinformationen auf den Sensor, abgespeichert werden. Es erfolgt keine künstliche Korrektur, das Foto bleibt unangetastet, quasi im Rohformat (engl. raw = roh).

Raw vs. JPEG

Wo Licht ist, da ist leider auch Schatten, denn die Rohdaten bekommt man nicht geschenkt. Zunächst einmal müssen diese mit erheblich mehr Speicherplatz erkauft werden. Da die Preise für Speichermedien jedoch stetig sinken und die Kapazität der kleinen Karten gleichzeitig immer größer wird, ist dieses Problem fast schon zu vernachlässigen. Ein weiteres Kriterium: Ihr müsst eurer Kamera in der Regel vorab mitteilen, dass künftig Raw-Fotos zu erzeugen sind. Meist wird das in den Qualitätseinstellungen erledigt. Die allermeisten Kameras sind sogar in der Lage, nach einmaligem Klick auf den Auslöser sowohl ein Raw- als auch ein JPEG-Foto zu speichern. Das ist zweifellos die beste Wahl.

Formate der Kamera-Hersteller

Die Kamera-Hersteller verwenden

hauseigene Formate (hier .cr2 von Canon).

Der vielleicht größte Makel im Zusammenhang mit Rohdaten-Fotos ist der, dass diese sich im Gegensatz zu JPEG nicht ohne entsprechende Software auf dem PC darstellen lassen. In den meisten Fällen bedarf es also der Installation einer entsprechenden Software (liegt den Kameras meist bei oder kann auf der Internet-Seite des Herstellers heruntergeladen werden). Auch handelsübliche Bildbearbeitungssoftware ist zumeist in der Lage, Rohdaten darzustellen. Dazu zählen auch Photoshop und Photoshop Elements. Es gibt aber noch einen weiteren Knackpunkt: Leider verwenden die Hersteller kein einheitliches Format. Vielmehr ist es so, dass praktisch jeder Kamerahersteller seine eigenen Rohdaten interpretiert. So warten Canon-Kameras beispielsweise mit der Dateiendung .cr2 oder .crw auf, während Nikon .nef oder .nrw erzeugt. Fuji bedient sich der Dateiendung .raf, während Panasonic .raw oder .rw2-Daten ausgibt – um nur einige Beispiele zu nennen.

Warum Raw?

Aufgrund der oben angeführten Probleme wäre es also nur konsequent, Raw-Fotos den Laufpass zu geben. Doch das ist zu kurz gedacht. Die Raw-Formate warten nämlich mit erheblichen Vorteilen auf. So ist in die Kompression bei JPEG-Fotos beispielsweise immer verlustbehaftet. Das bedeutet: Wenn ein JPEG-Foto nachbearbeitet und anschließend gespeichert wird, verliert es an Qualität. Aufgrund dessen kommt es auch beim Speichern aus Photoshop heraus zur Abfrage, in welcher Qualität ein JPEG-Foto geschrieben werden soll.

Bei der späteren Bearbeitung von Rohdaten-Fotos bleibt das Original stets unangetastet. Die Einstellungen werden nämlich als separate Datei gespeichert und wirken auf das Original wie eine Einstellungsebene in Photoshop – also verlustfrei. Wann immer du nachkorrigieren willst, wirst du auf Grundlage des Originals arbeiten und niemals (wie bei JPEG) auf Grundlage der vorangegangenen Korrektur. Ein weiterer Vorteil: Da die Daten noch „roh“ also unbearbeitet sind, ist es möglich, Tiefen- oder Lichter-Details (z. B. weißer Himmel) zurückzugewinnen. Verloren gegangene Wolkenstrukturen beispielsweise, die bedingt durch eine Gegenlichtsituation als rein weiße Fläche dargestellt werden, können innerhalb des Raw-Dialogs oftmals wieder sichtbar gemacht werden.

Hinzu kommt, dass Rohdaten-Fotos von Hause aus erheblich weniger Bildrauschen mitbringen als ihre JPEG-Kollegen. Außerdem lässt sich ein Raw-Foto besser nachschärfen. Denn ein JPEG wird bereits beim Abspeichern geschärft. Das passiert aber so wie die Kamera es für richtig hält und nicht wie es dir vielleicht am sinnvollsten erscheint. Was die Farben des Bildes betrifft, gibt es ebenfalls zahlreiche Vorteile. So lässt sich der Weißabgleich eines Raw-Fotos gewissermaßen frei einstellen, während er bei JPEG allenfalls auf Grundlage des Originals nachkorrigiert werden kann. Zudem ist der Farbraum eines Rohdaten-Bildes sehr viel höher als der eines JPEGs; und lässt sich verlustfrei in einen anderen Farbraum konvertieren.

Raw in anderen Farbraum konvertieren

Das Raw-Foto kann mit wenigen Mausklicks in einen anderen Farbraum konvertiert werden.

Raw-Fotos öffnen

Wenn du ein Rohdaten-Foto aus Photoshop heraus öffnest (Datei – Öffnen), wird dieses automatisch an den Raw-Konverter übergeben. Das gleiche gilt für den Fall, dass das Bild innerhalb der Bridge mit einem Doppelklick versehen wird. Zunächst einmal sieht die Oberfläche ziemlich gewaltig aus. Der Einsteiger schreckt vielleicht vor den vielen Schiebereglern zurück. Doch es ist einfacher als man denkt.

Fotos aus der Bridge an Camera Raw übergeben

Fotos können direkt aus der Bridge heraus an Camera Raw übergeben werden.

Tipp: Auch JPEGs bearbeitbar!

Übrigens lassen sich nicht nur Raw-Dateien im Camera Raw-Dialog nachbearbeiten. Dort können beispielsweise auch JPEGs oder TIFFs korrigiert werden. Zwar können dadurch keine Rohdaten-Qualitäten erzielt werden, aber die im Raw-Dialog angebotenen Steuerelemente stehen dennoch zur Korrektur zur Verfügung. Markiere das Foto ganz einfach und drücke Strg + R. Daraufhin wird es an den Raw-Dialog weitergeleitet.

Raw-Dialog von Photoshop

Jetzt befindet sich das Foto nicht, wie gewohnt, in der Standard-Arbeitsumgebung von Photoshop sondern im Raw-Dialog.

Grundeinstellung: Weißabgleich

Die linke Registerkarte beinhaltet die Grundeinstellungen.

Die linke Registerkarte

beinhaltet die Grundeinstellungen.

Nachdem du das Bild an den Rohdaten-Dialog weitergeleitet hast, befindest du dich in den Grundeinstellungen. Das ist auch daran zu erkennen, dass das erste Register in der rechten Spalte aktiv ist. Wenn du mit der Maus darauf zeigst, wird eine entsprechende QuickInfo eingeblendet.

Das oberste Steuerelement dieses Registers, Weißabgleich, steht standardmäßig auf Wie Aufnahme. Sollte das Foto einen Farbstich haben, kannst du hier auf die Einstellung umschalten, die zum Zeitpunkt der Aufnahme gültig gewesen ist. Wenn beispielsweise in geschlossenen Räumen fotografiert worden ist, in denen Glühbirnen fürs Licht gesorgt haben, kann es sinnvoll sein, hier auf Kunstlicht umzuschalten. Mithilfe der beiden unterhalb befindlichen Schieberegler (Farbtemperatur und Farbton) kann das Foto ebenfalls optimiert werden.

Umstellung des Weißabgleichs

Die Umstellung des Weißabgleichs kann wahre Wunder bewirken.

Tipp: Einstellungen verwerfen

Einstellungen, den Weißabgleich betreffend, können zurückgenommen werden, indem du im gleichnamigen Steuerelement auf Wie Aufnahme zurückschaltest. Solltest Du bereits zahlreiche Einstellungen vorgenommen haben, gelangst du immer wieder zurück zum Original, indem du zunächst Alt gedrückt hältst. Dadurch wird die Schaltfläche Abbrechen unten rechts zu Zurücksetzen. Klick darauf, und lass Alt erst anschließend wieder los. Jetzt stellt sich die Aufnahme dar, als sei sie niemals korrigiert worden.

Weißabgleich mit Hilfe spezieller Werkzeuge

Der Weißabgleich kann auch mithilfe

eines speziellen Werkzeugs erfolgen.

Es gibt aber noch eine weitere Möglichkeit, den Weißabgleich einzustellen. Dazu aktivierst du ganz einfach die Weißabgleich-Pipette oben links und klickst damit auf eine Stelle im Bild, die rein Weiß sein sollte. Das kann zum Beispiel im Porträt das Weiß der Augen sein. Bei dieser Aktion ist daran zu denken, dass beim Klicken immer die Stelle berücksichtigt wird, die sich an der Spitze der Pipette befindet.

Grundeinstellung: Belichtung

Unterhalb der Steuerelemente zum Weißabgleich befinden sich die Regler zur Belichtungskorrektur. Diese sollten mit Bedacht verstellt werden, da sie zum Teil erhebliche Auswirkungen auf das Bildergebnis haben. Solltest du die Fotos für den späteren Druck vorbereiten, ist zudem darauf zu achten, dass die sehr hellen Bildbereiche bei der anschließenden Korrektur nicht zu hell werden. Das hätte nämlich zur Folge, dass die Details (damit gemeint sind die feinen Strukturen innerhalb des Bildes) ganz einfach wegbrechen und später an dieser Position nur noch ein weißer Fleck auszumachen ist. Das gleiche gilt im übrigen auch für die sehr dunklen Bereiche eines Bildes, die bei Überdosierung der Belichtungskorrektur zu reinem Schwarz werden und ebenfalls keine Konturen mehr aufweisen.

Mit aktivierter Beschneidungswarnung ist die Korrektur zuverlässiger.

Mit aktivierter Beschneidungswarnung

ist die Korrektur zuverlässiger.

Um dieses Problem in den Griff zu bekommen, wartet Photoshop mit Warnungen zur Tiefen- und Lichterbeschneidung auf. Doch diese müssen zunächst einmal aktiviert werden. Außerdem sind die Funktionen ziemlich versteckt. Ganz oben rechts im Histogramm befinden sich zwei kleine Schalter. In der oberen linken Ecke kann die Warnung zur Tiefenbeschneidung aktiviert werden. Dazu klickst du auf das kleine weiße Dreieck oder drückst U auf der Tastatur. Mit Klick auf den schwarzen Pfeil oben rechts oder Druck auf O wird hingegen die Warnung zur Lichterbeschneidung aktiviert. Dass die Buttons aktiv sind, wird durch kleine weiße Rahmen symbolisiert, die sich an den Außenkanten der Schalter zeigen.

Möglicherweise wird sich jetzt innerhalb des Bildes überhaupt nichts verändern. Das wäre Indiz dafür, dass es im Foto nicht zur Beschneidung kommt. Das kann sich jedoch ändern, wenn du die Schieberegler bewegst. Achte immer darauf, ob sich rote (Lichterbeschneidung) oder blaue (Tiefenbeschneidung) Flächen im Bild zeigen. Wenn das der Fall ist, solltest du die Einstellung zurückfahren.

Hier geht gar nichts mehr. In den farbigen Bereichen gehen Details verloren.

Hier geht gar nichts mehr. In den farbigen Bereichen gehen Details verloren.

Nun müsst ihr nicht gleich beim ersten Anzeichen einer Rot- oder Blaufärbung Alarm auslösen. Wenn die Flächen aber größer werden, ist Vorsicht geboten. Denn dann steht der Verlust von Bildanteilen bevor. Insbesondere die Schieberegler Weiß und Schwarz sind deshalb wohl dosiert einzusetzen. Weiß hat übrigens die Funktion, sehr helle Bildbereiche mehr in Richtung Weiß zu verschieben, also noch heller zu machen, sofern ihr den Regler nach rechts schiebt. Nach links hin werden die sehr hellen Bildbereiche mehr in Richtung Grau verschoben, also dunkler. Das ist übrigens eine gute Maßnahme, um einer Lichterwarnung entgegenzuwirken. Der Schwarz-Regler reagiert ähnlich. Dieser beeinflusst vornehmlich die sehr dunklen Bereiche eines Bildes. Schiebst du den Regler nach links, werden die dunklen Bildbereiche zunehmend schwarz, nach rechts hin heller, also in Richtung Grau verschoben. Damit könnt Ihr einer Tiefenwarnung entgegenwirken.

Zentrales Steuerelement ist jedoch der Schieber Belichtung. Vereinfacht gesagt wird das Foto nach rechts hin heller, nach links dunkler. Diesen Regler benutzt man normalerweise als ersten, um dem Foto eine grundlegende Lichtstimmung zu verleihen. Anschließend kann man mit dem Kontrast dafür sorgen, dass die Unterschiede zwischen den hellen und dunklen Bildinformationen größer werden (nach rechts schieben), bzw. reduziert werden (nach links). Kommt es jetzt zu großflächigen Tiefen- oder Lichterwarnungen, kannst Du mit Weiß oder Schwarz entgegenwirken. Entsprechendes gilt für die Lichter und Tiefen. Wird der Regler Klarheit mehr nach rechts bewegt, erscheint das Foto detailreicher. So kommen beispielsweise Hautstrukturen sehr viel mehr zur Geltung. Ob das immer sinnvoll ist, sei dahingestellt. Denn was bei einem Männer-Porträt ebenso cool und dynamisch wirkt wie bei einer Baumrinde, sieht bei den Damen ganz schön unvorteilhaft aus. In diesem Fall wäre es angebracht, den Regler doch lieber ein wenig nach links zu ziehen.

Klarheit hat Einfluss auf das Bild

Die Klarheit hat erheblichen Einfluss auf das Bild. Weiche Haut erreicht man, indem man den Schieber nach links bewegt (linkes Bild).

Zuletzt noch ein Wort zur Dynamik und Sättigung. Mit der Sättigung wird die Leuchtkraft, also die Intensität der Farbe erhöht. Das gilt zumindest, wenn ihr nach rechts zieht. Im Prinzip macht die Dynamik nichts anderes, wobei hier aber jene Farben mehr gesättigt werden, die im Foto nicht so intensiv dargestellt werden. Das bedeutet im Umkehrschluss: Je mehr eine Farbe von vornherein gesättigt ist, desto weniger Sättigung erfolgt in diesem Bereich, wenn die Dynamik erhöht wird.

Raw-Fotos schärfen

Unscharfe Bilder können in Camera Raw genauso bearbeitet werden wie Fotos, in denen es zum sogenannten Bildrauschen kommt. Dieser unliebsame Effekt tritt häufig in dunklen Bildbereichen oder Schatten auf. Damit gemeint ist eine Art Kornbildung. Beides lässt sich über die Registerkarte Details entsprechend einstellen. Gerade was das Schärfen betrifft, ist es sehr wichtig, das Foto immer in 100 % Größe darzustellen. Andernfalls lässt sich die Einstellung nicht zuverlässig beurteilen.

Tipp: Schnell auf 100 % zoomen

Standardmäßig wird das Foto innerhalb des Raw-Dialogs formatfüllend dargestellt. Das bedeutet, dass es kleiner erscheint als es wirklich ist. Nun kannst du mithilfe der Plus-Schaltfläche unten links auf 100 % aufzoomen, darfst allerdings auch gerne einen Doppelklick auf das Lupensymbol oben links setzen. Das sorgt immer dafür, dass das Foto in 100 % Größe erscheint.

Mit dem Schieber Betrag wird zunächst die Intensität der Schärfung festgelegt. Wird der Radius erhöht, führt das zu mehr Detailzeichnung innerhalb des Bildes. Wenn Du einen kleineren Radius benutzt, werden nur die stärkeren Konturen geschärft. Wie stark sich die Kontur vom Rest des Bildes abheben soll, wird mit den Details eingestellt, während die Maskierung dafür sorgt, die Positionierung der Schärfung festzulegen. Je höher der Wert eingestellt ist desto mehr werden die Flächen in der Nähe besonders starker Konturen geschärft. Ziehst du den Regler nach links, verteilt sich die Schärfung mehr auf das gesamte Bild.

Raw-Fotos können wirkungsvoll geschärft werden.

Raw-Fotos können wirkungsvoll geschärft werden.

Raw-Retusche

Vielen ist noch nicht bekannt, dass sich Raw-Fotos auch retuschieren lassen. Zwar stehen hier längst nicht so viele Möglichkeiten zur Verfügung wie in der gewohnten Photoshop-Umgebung, dennoch kann bereits in diesem Dialog einiges erreicht werden. So lässt sich beispielsweise nach Aktivierung des Bereichsreparaturpinsel-Werkzeugs mit gedrückter Maustaste ein Bereich markieren, in der Korrekturbedarf herrscht. Nach Loslassen der Maustaste erscheinen zwei Kreise. Der rot-weiß gestreifte Kreis markiert die Stelle, die es zu korrigieren gilt. Diese kann durch Ziehen des Randes vergrößert oder verkleinert werden. Du kannst den gesamten Kreis bei Bedarf per Drag-and-drop verschieben, nachdem du dort hineingeklickt hast. Der grün-weiße Kreis repräsentiert die Position, von der Pixel aufgenommen und in den rot-weißen Kreis reproduziert werden. Dieser so genannte Aufnahmebereich lässt sich ebenfalls verschieben. Willst Du nochmal von vorne beginnen, klickst du unten rechts auf Alle löschen.

Zu retuschierende Stellen

Links die zu retuschierende Stelle, die nach Aufziehen des Kreises automatisch verschwindet.

Darüber hinaus existiert noch ein Korrekturpinsel, mit dessen Hilfe einzelne Bildbereiche isoliert von den anderen bearbeitet werden können. Und das geht so: Nach Aktivierung des Werkzeugs stellt ihr dessen Größe, Weiche Kante usw. zunächst unten rechts ein. Danach malt ihr über jene Bereiche, die bearbeitet werden sollen (hier: die Augen, um das Weiß separiert von allen anderen Bildelementen zu erhöhen). Durch Aktivierung der Checkbox Maske anzeigen unten rechts wird der selektierte Bereich auch im Bild sichtbar. Eventuell ist es erforderlich, rechts neben der Checkbox eine andere, auffälligere Farbe einzustellen.

Tipp: Maske optimieren

Sicher ist es schwierig, den gewünschten Bereich in einem Arbeitsgang zu überfahren. Oft ist es so, dass man etwas zu viel von den Randbereichen mit aufnimmt. In diesem Fall schaltet ganz oben in der Korrektur Pinsel-Spalte einfach um auf Radieren. Danach wischt ihr über die Bereiche, die wieder entfernt werden sollen. Wenn ihr anschließend weitere Bereiche aufnehmen wollt, müsst ihr allerdings vorab wieder auf Hinzufügen gehen.

Grün als Maskenfarbe

Hier wurde Grün als Maskenfarbe eingestellt. Die aufgenommenen Bereiche werden somit auch im Bild sichtbar.

Zur eigentlichen Korrektur sollte Maske anzeigen wieder deaktiviert werden. Jetzt können die gewünschten Einstellungen mit den oberhalb befindlichen Schiebereglern vorgenommen werden. Die Folge: Die Einstellungen wirken sich nur auf den markierten Bereich aus. Um beispielsweise das Weiß in den Augen zu erhellen, kann die Belichtung vorsichtig angehoben werden. Auch ein minimales Erhöhen der Lichter könnte von Vorteil sein. Auch hier ist natürlich mit Fingerspitzengefühl vorzugehen, damit die Zeichnung in den Augen nicht gänzlich verloren geht.

Weiterverarbeitung

Am Ende wird das Foto mit Klick auf Bild öffnen an Photoshop‘s Standard-Arbeitsumgebung weitergegeben. Von dort aus lässt es sich dann beliebig weiterbearbeiten. Das Speichern als Raw-Dokument ist allerdings nicht mehr möglich. Das ist aber auch nicht weiter schlimm, denn im Anschluss an die Korrektur werdet ihr eh ein Speicherformat wählen, welches von jedem PC interpretiert werden kann (bei Raw ist das ja nicht immer gegeben).

Der Original-Raw-Datei ist jetzt ein weiteres Dokument hinzugefügt worden, welches die soeben vorgenommenen Einstellungen beinhaltet. Ihr habt ja eingangs erfahren, dass sich die Einstellungen niemals direkt auf das Original auswirken sondern immer separat gespeichert werden. Deswegen existiert auch jetzt eine Datei gleichen Namens mit der Endung .xmp. Sie liegt übrigens im gleichen Ordner, in dem sich auch das Rohdaten-Foto befindet.

Neben der Raw-Datei existiert noch eine XMP-Datei

Neben der Raw-Datei (und eventuell dem JPEG-Foto) existiert nun noch eine XMP-Datei.

Bitte achtet darauf, dass diese XMP-Datei nicht in der Bridge angezeigt wird sondern nur im betreffenden Ordner zu finden ist. Wird das Rohdatenfoto noch einmal geöffnet, bleiben die zuvor getroffenen Einstellungen allesamt erhalten. Noch ein Tipp zum Schluss: Falls dir diese Einstellungen später nicht mehr zusagen sollten, musst du nichts weiter tun, als die XMP-Datei in den Papierkorb zu befördern. Wenn das Raw-Foto anschließend erneut geöffnet wird, erscheint es wieder in altem Glanz – nämlich ohne jegliche Korrektureinstellungen.

2 Antworten zu “Photoshop CS6: Raw-Fotos bearbeiten”

  1. vivana august sagt am 03. März 2016 um 23:08 Uhr Uhr

    ich wurd ser gerne dise seite gebrauchen wolen es ist ne gute seite und ich muchte gute arbeit machen

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