TYPO Berlin 2013 „Tough“ – ein Event für Gestalter, Medien-Designer, Werber und Typografen

14.05.13, 10:31

Aktuelle und zukünftige Trends im Typografie-Design

Vom 16.-18. Mai findet die TYPO zum 18. Mal statt. Sie folgt dem Motto „Tough“ und meint damit nicht nur Bildschirmberührungen, sondern auch emotionale Aspekte von Gestaltung.

Auf der TYPO-Konferenz in Berlin spürt das Who-is-Who der Gestalter aktuellen und zukünftigen Trends nach. Dabei ist der Kontrast zwischen Bodenständigkeit und Visionen offenkundig. Es gibt zahlreiche Designaktivisten, die in exotischen Nischen arbeiten, die Hochschul-Forschung kommt zu Wort, andererseits selbstständige Designer und Designagenturen. Gleich in zwei Veranstaltungen kann der Nachwuchs seine Schriftentwürfe von Top-Typografen beurteilen lassen.

TYPO Berlin: Gestaltungs-Themenschwerpunkte Russland und Polen

Die diesjährigen Design-Themenschwerpunkte sind Russland und Polen. In beiden Ländern ist inzwischen eine sehr eigenständige Typografie- und Medien-Design-Kultur herangereift. Aber auch viele andere Designer und ihre Projekte werden vorgestellt.

Visionär: Studio NAND mit einer interaktiven Design-Installation

Da ist z.B. das Studio NAND, das für Interaktions- und Informations-Design steht. Deren Kooperationsprojekt u.a. mit Disney Research, „Botanicus Interacticus“, ist wohl das ausgefallenste Projekt auf dem Design-Kongress, auf dem man die interaktive Installation sogar testen kann. Berührt man eine reale Pflanze und stört damit ihr elektromagnetisches Feld, wird dessen verfremdetes Abbild zwischen zwei Spiegeln projiziert, wobei jede neue Berührung der Pflanze ihr Abbild verändert. Ein Experiment, das die Abhängigkeiten zwischen realer und virtueller Welt illustriert.

Bodenständig: Erik Spiekermann radelt und lässt drucken

Das Bodenständige bringt dann Meta-Design- und Fontshop-Gründer Erik Spiekermann mit ein. Der Star-Typograf ist Druckmaschinen-Sammler und stellt die analogen Schätzchen aus. Jeder, der Lust hat, darf damit drucken. Am Sonntag folgt seine typografische Radtour durch Berlin.

Neville Brody: Der Gründervater und Überdesigner hält eine Rede

Vortragen wird auch Neville Brody, legendärer „The-Face“-Art-Director, Design- und Typo-Guru aus England und Initiator des Vorläufers der TYPO. Er gilt hier als eine Art Gründervater der zeitgemäßen computergestützten Typografie. Viele andere angesagte Designgrößen, zu denen auch Anthony Burrill gehört, der bestimmt wieder erklären wird, wie harte Arbeit und Nettsein zusammengehen, sind kontrastiert mit Rednern wie Florian Kaps, der 2008 die letzte Polaroid-Fabrik aufgekauft hatte, um Filme für noch vorhandene Polaroid-Kameras herstellen zu können.

Ein Typo-Battle: Manuelle Kalligrafie kontra digitaler Typografie

Die Typografen Martina Flor und Guiseppe Salerno schließlich stellen in ihrem Typo-Beitrag „Lettering vs. Calligraphy“ Druckbuchstaben kalligrafischer Typografie gegenüber und lassen darüber abstimmen, was besser wirkt. Im Web geht das bereits jetzt schon.

Analog und digital, so scheint es, gehen auf der TYPO 2013 eine traute Partnerschaft ein, die von Herzen kommt und zu Herzen geht.

Kommentar hinzufügen

Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch diese Website einverstanden.