Kunstfestival und Ausstellung „Illustrative“ ab dem 31.08.2013 in Berlin

27.08.13, 9:48

Zwischen Kunst und Gebrauchsgrafik

Das internationale Kunstfestival „Illustrative 13“ findet vom 31.08.-31.09.2013 in Berlin statt. Eröffnet wird die Veranstaltung am 30.08. mit einer Vernissage. Seit 2006 geht es bei der „Illustrative“ um grafische Kunst, die frei also nicht auftragsgebunden entstanden ist. Oft wird gerade in Deutschland Kunst von Gebrauchsgrafik getrennt, also die Kunst klar vom Handwerklichen separiert.

Die „Illustrative“ arbeitet das Verbindende zwischen Design und Kunst heraus

Der alt hergebrachte Begriff der Illustration ging davon aus, dass sie einen Text illustriert, also zweckgebunden und nicht frei erstellt wird. Die „Illustrative“ versucht zwischen Anspruch und Auftragsarbeit, zwischen künstlerischem Ausdruck und bezahlter Kreativität sowie ganz allgemein zwischen Design und Kunst zu vermitteln. Sie sucht die Zwischentöne. Denn oft ist der Beruf des Illustrators und Zeichners zweigeteilt: So wie seinerzeit der Dramatiker und Lyriker Bertolt Brecht auch Werbetexte verfasst hat, so arbeiten viele Illustratoren neben dem bezahlten Job auch frei und künstlerisch – also jenseits der zweckgebundenen Auftragsarbeiten, die keinen künstlerischen Anspruch haben bzw. haben müssen.

Clothing

Illustration von Agata Nowicka, Polen, digital, Titel: “Clothing”.

Grafische Kunst mit neuem Selbstbewusstsein

Die „Illustrative“ gilt im Bereich illustrativer und grafischer Kunst weltweit als führend. Es werden diesmal originale Illustrationen und auch dreidimensionale Objekte gezeigt, während in den Vorjahren ein Fokus auf digitalen Arbeiten lag. In der Ausstellung sind Arbeiten von 200 illustrierenden Künstlern zu sehen. Der Anspruch der Veranstaltung ist nichts weniger als den internationalen Status quo der grafischen visuellen Gegenwartskultur abzubilden und neue Trends aufzuspüren, die zukünftig wichtig werden. Neben den Künstlern sind Galeristen, Sammler und interessierte Besucher zugegen.

Daydreamer

Illustration von Hsiao Ron-Chen, Taiwan, Mixed Media, Titel: „Daydreamer“.

Popkultur, Designkultur: Illustration als Kunstform, Gestalter als Kunst-Designer

Die Grafik hat den Alltag durchdrungen. Neben Zeichnung und Druckgrafik sind illustrative Malerei, Skulpturen und Installationen zu sehen, außerdem Buchkunst, digitale Arbeiten sowie Animationsfilm und Collagen. Die „Illustrative“ ist aber keine reine Ausstellung sondern ein Festival, das Austausch und Kommunikation in Workshops, Diskussionen, Live-Paintings und Partys fördert. Mit der Sonderausstellung „Where I come from“ wird ein Schwerpunkt auf aktuelle Tendenzen der traditionsreichen polnischen Illustration und Grafik gelegt.

Illustration in der Bildenden Kunst

Traditionell gliedert sich die Bildende Kunst in die Bereiche Malerei, Bildhauerei, Architektur, Grafik und inzwischen auch Fotografie. Ab dem 19. Jahrhundert kamen die so genannte „Angewandte Kunst“ bzw. das Kunstgewerbe hinzu. Seitdem existieren zwischen Kunst, Kunsthandwerk und Handwerk abgrenzende Spannungsfelder. Die „Illustrative“ hat sich den Übergängen zwischen den Disziplinen verschrieben, sie betont deren Gemeinsamkeiten und ihr Verbindendes. So findet die Veranstaltung auch im Direktorenhaus statt, das in zahlreichen Ausstellungen und Events der Synthese von Kunst und Design gefördert hat.

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