So gehen Publisher das Adblocking-Problem an

04.02.16, 12:50

Adblocking-Studie

Das Problem mit Adblockern treibt mittlerweile sowohl Publisher aus den USA als auch aus Europa um. Welche Maßnahmen wollen Verlage beim Kampf gegen die Adblocker ergreifen?

So gehen Publisher das Adblocking-Problem an

(Quelle: Shutterstock.com/StockPhotoAstur)

Ein Adblocker-Nutzer kommt auf eine Website und ihm wird der Zugang zum Content der Seite verweigert. Stattdessen öffnet sich ein Fenster, das den User auffordert, den Adblocker zu deinstallieren oder aber ein monatliches Abonnement abzuschließen. Dies ist ein Beispiel für eine ergriffene Maßnahme eines Publishers mit dem verstärkt aufkommenden Adblocker-Problem umzugehen.

Derzeit sind Publisher wieder dabei, die Kontrolle über ihre Inhalte auf der Website zurückzugewinnen. Das ergab die Analyse von Sourcepoint, Anbieter einer Content-Compensation-Plattform. Hierfür befragte Sourcepoint 150 Publisher aus den USA und Europa, welche Auswirkungen Adblocker auf ihr Geschäftsmodell haben und welche Maßnahmen sie in den kommenden drei Jahren gegen das Adblocker-Problem ergreifen möchten.

Die befragten Verlage gaben an verschiedene Vorkehrungen im Kampf gegen das Adblocker-Problem zu ergreifen. Zum einen setzen sie den Fokus vermehrt auf hochwertige Anzeigen, mit denen die Nutzer besser angesprochen und nicht gestört werden sollen.

Weitere Maßnahmen, die Publisher umsetzen wollen

  • Eine technische Umgehung der Adblocker-Sperre (Circumvention): 75 Prozent der befragten Verleger aus Deutschland befürwortet das Konzept
  • Eine On-Site-Direktansprache, über die der Adblocker-User dazu aufgefordert wird, den Werbeunterdrücker zum Lesen der Inhalte auf der Seite zu deaktivieren (Consumer-Messaging): 67 Prozent der deutschen Publisher sind für eine solche Ansprache
  • Das Blockieren von Inhalten, sobald ein User mit aktivem Adblocker die Website aufsucht (Content Blocking): 58 Prozent der Studienteilnehmer aus Deutschland begrüßen diese Möglichkeit

Einrichten einer Bezahl-Schranke

Whitelisting Grafik

(Quelle: Sourcepoint)

Eine Paywall, bei der ein Adblocker-Nutzer für die Konsumierung der Inhalte bezahlen muss, planen allerdings lediglich ein Drittel der Befragten aus Deutschland einzuführen.

Insbesondere wird auch das Bezahlen eines Adblocker-Anbieters, um auf eine sogenannte Whitelist zu kommen, von den meisten Befragten abgelehnt. Verlage, die sich in eine solche Liste eingekauft haben, werden von der Webeblockade ausgenommen.

Adblocking auf mobilen Geräten

Werbeunterdrücker auf mobilen Geräten sehen hingegen nur 41 Prozent aller befragten Publisher als größere Gefahr als auf dem Desktop an. 35 Prozent der weltweit befragten Verlage planen eine App zu entwickeln, um die Anzeigenblockierungen in mobilen Browsern zu umgehen.

Bezahlte Inhalte durch Abo-Modelle

Für die Zukunft rechnen die Verlage vermehrt mit dem Einsatz von Abo-Modellen. Allerdings sind derzeit weniger als fünf Prozent der Leser bereit, für Inhalte regelmäßig zu zahlen. Diese Ansicht teilen auch 43 Prozent aller befragten Studienteilnehmer. Dennoch gehen 76 Prozent davon aus, dass die Erlöse durch den Einsatz von verschiedenen Arten von Paid Content in den kommenden drei Jahren zunehmen werden.

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