Photoshop-Tutorial: Steampunk-Model in passender Umgebung

12.10.16, 8:49

Ein Bild von einer Steampunk-Landschaft

Steampunk ist eine Kunstbewegung, bei der das viktorianische Zeitalter auf futuristische, technische Funktionen trifft. So entsteht ein sympathischer Retro-Look. Wer nun ein Model im Steampunk-Kostüm fotografiert, benötigt einen dazu passenden Hintergrund. Der ist in Photoshop schnell erzeugt, besonders mit dem hier vorgestellten Trick, der schnell aus verschiedensten Elementen ein Gemälde entstehen lässt.

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Wer also noch nicht so gut freistellen kann, wird hier einen guten Trick entdecken, um kleine Fehler zu überdecken. Zwar wirkt das Ergebnis dann eher wie ein gemaltes Bild, aber ist das ja auch ein sehr interessanter Effekt.

Steampunk-Schritt #1: Landschaftsgestaltung

Eine karge, felsige Landschaft dient hier als Grundlage. Diese soll nun mit weiteren, ganz ähnlichen Aufnahmen kombiniert werden. Ziel ist es, einen futuristischen Planeten zu erschaffen. Zunächst wird dazu ein Foto mit ebener Fläche eingefügt, um den Vordergrund etwas ruhiger zu gestalten. Für einen schönen Übergang zwischen den Fotos erhält die oberste Ebene eine Maske. Gehe dazu im Menü auf Ebene > Ebenenmaske > Alle ausblenden. Mit dem Pinsel-Werkzeug, weißer Vordergrundfarbe und einer großen, sehr weichen Werkzeugspitze malst du nun am unteren Rand die Ebene ein.

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Es folgt noch ein weiteres Foto, das ebenso über eine Ebenenmaske an den aktuellen Hintergrund angepasst wird. Dieses bringt auch einen schönen Himmel mit, den wir in den weitere Schritten nutzen werden. Am Screenshot ist leicht abzulesen, wie die Masken hier umgesetzt wurden.

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Steampunk-Schritt #2: Farbstimmung anpassen

Werden Fotos kombiniert, so passen diese nicht zwingend gleich zusammen. Ein guter Weg ist es, eine neue Ebene zu erzeugen, etwa über Umschalt+Strg+N, um darin die Farben anzugleichen. Stelle die Füllmethode der Ebene von Normal auf Farbton um, und male mit dem Pinsel und einer passenden Vordergrundfarbe über die Stellen, welche diese Farbe erhalten sollen. Hier war der untere Bereich des Bildes viel zu hell, weshalb ich einfach die gerade erstellte Ebene mit der Farbe kopiert (Strg+J) und die Füllmethode auf Multiplizieren geändert habe. Die Ebenendeckkraft steuert dann die Stärke der Umsetzung.

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Der Himmel gefällt mir schon sehr gut, doch ich brauche da noch etwas mehr Platz für die weiteren Schritte. Gehe dazu auf Bild > Arbeitsfläche und klicke den untersten Pfeil in der Mitte an. Ändere dann die Höhe ab. Nach dem Bestätigen ist gleich zu sehen, dass das Dokument größer geworden ist. Möchtest du den Himmel vergrößern, so wähle ihn mit dem Auswahlrechteck-Werkzeug aus und gehe im Menü auf Auswahl > Auswahl verändern > Weiche Kante. Es folgt Bearbeiten > Inhaltsbasiert skalieren, um den Himmel größer aufzuziehen. Die Eingabetaste bestätigt den Vorgang.

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Steampunk-Schritt #3: Schloss einfügen

In den Bergen soll ein schönes Schloss eingefügt werden. Damit wir dieses positionieren können, muss es freigestellt werden. Ein Weg zum Freistellen bietet uns das Zeichenstift-Werkzeug an. Damit wird ein Pfad um das Bildelement gelegt, das freigestellt werden soll. In der Optionsleiste sollte Pfade und etwas weiter rechts bei den Zeichenstift-Optionen Gummiband aktiviert sein.

Mit dem Zoomwerkzeug gehst du nah an das Bild heran. Setze nun Punkt für Punkt einen Pfad entlang der Kontur des Bildobjektes und achte darauf, eher einen Pixel weiter im Objekt zu arbeiten. Eine Kurve ziehst du mit gedrückter Maustaste und dem Ziehen der Maus auf. Leider möchte Photoshop nach einer Kurve unbedingt eine weitere Kurve ziehen. Um das zu verhindern, klickst du den zuletzt gesetzten Punkt mit gedrückter Alt-Taste an.

Wurde der Pfad geschlossen, so lässt sich daraus über Strg+Eingabetaste eine Auswahl erzeugen. Klicke dann im Ebenenbedienfeld auf die Schaltfläche Ebenenmaske hinzufügen. Das Objekt wurde freigestellt.

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Nachdem das Schloss in den Bergen per Ebenenmaske eingefügt worden ist, könntest du dieses noch etwas optimieren. Um etwa am Rand den alten Hintergrund zu retuschieren, kopiere die Ebene über Strg+J und gehe im Menü auf Ebene > Schnittmaske erstellen.

Mit dem Wischfinger-Werkzeug, das in der Optionsleiste auf einen Schwellenwert von 40 % eingestellt wurde, ziehst du nun am Rand von innen nach außen etwas Pixelmaterial heraus.

Ich habe hier noch ein wenig den Kontrast reduziert und ein Feuer eingefügt. Das lag auf einer eigenen Ebene auf schwarzem Hintergrund vor, sodass ich nur noch die Größe anpassen und die Füllmethode auf Negativ multiplizieren umstellen musste. Mit gleicher Technik wurde auch der Rauch eingefügt.

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Steampunk-Schritt #4: Kampf am Himmel

Oberhalb des Schlosses soll ein Luftkampf für etwas „Action“ sorgen. Die Flugzeuge werden freigestellt, eingefügt und etwas Rauch hinzugefügt. Ein Luftschiff steht genau über dem Schloss.

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Versuche auch bei deiner Komposition eine kleine Geschichte zu erzählen. So greift hier eine Formation von drei Flugzeugen das Schloss an, währen das etwas träge Luftschiff dieses verteidigen möchte. Ein Flugzeug ist schon etwas über das Ziel heraus und wurde anscheinend getroffen, wie man an den Abgasen ablesen kann, die nicht mehr am Ende, sondern vorne am Motor entweichen.

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Steampunk-Schritt #5: Farbgestaltung

Damit die einzelnen Bildelemente eine Einheit bilden, erstellen wir eine neue Ebene über Ebene > Neu > Ebene und malen darauf mit Brauntönen eine Farbstimmung ein, die über die Füllmethode Farbe bei einer Deckkraft von 40 % für ein gutes Ergebnis sorgt. Wer mag, kopiert diese Ebene noch, ändert die Füllmethode auf Normal ab und reduziert die Deckkraft auf 25 %. Die Flugzeuge haben noch ein paar Laser erhalten, sodass mein Feuer jetzt noch mehr Sinn ergibt.

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Wer noch nicht ganz so genau freistellen kann, wird den folgenden Trick lieben. Füge einfach eine Textur von einer Wand oder einem Stück altem Papier ein und ändere die Füllmethode der Ebene auf Weiches Licht ab. Reduziere die Deckkraft auf etwa 70 %. Die Komposition wirkt nun eher wie ein Gemälde (und schlecht freigestellte Bildelemente sind jetzt nicht mehr ganz so auffällig zu entdecken).

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Steampunk-Schritt #6: Model einfügen

Vor diesem „Gemälde“ soll nun unser Model positioniert werden. Da es schon freigestellt wurde, ist das kein Problem. Im Hintergrund des Models habe ich eine weitere Ebene eingefügt und mit dem Pinsel, schwarzer Vordergrundfarbe und einer weichen Werkzeugspitze einen Schatten eingezeichnet. Über die Ebenendeckkraft steuerst du dessen Stärke.

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Als weitere Elemente habe ich am Rand zwei Zahnräder eingefügt, die sehr gut zum Steampunk-Thema passen. Auch diese erhalten einen Schatten, für mehr Tiefe.

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Steampunk-Schritt #7: Schatten und Farbstimmung

Da wir weitere Elemente eingefügt haben, sollten auch diese farblich an die Umgebung angepasst werden. Dazu nutzen wir die schon zuvor beschriebene Technik einer neuen Ebene, deren Füllmethode hier auf Farbe steht. Die Deckkraft habe ich auf 20 % reduziert, dann mit dem Pinsel und Brauntönen über die neuen Elemente gemalt.

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Für mehr Kontrast gehst du auf Ebene > Neue Einstellungsebene > Helligkeit/Kontrast. Der Kontrast wird gesteigert und gleich die nächste Neue Einstellungsebene > Tonwertkorrektur aktiviert. Ziehe da den untersten, rechten Regler zur Mitte hin. Das Bild wurde damit abgedunkelt. Male nun in der Maske mit dem Pinsel und schwarzer Farbe wieder „Licht“ in die Mitte.

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Da wir über dem Hintergrund eine Ebene mit Farbe sowie eine Textur gelegt haben, wirkt dieser wie ein Gemälde. Davor steht nun unser Model, bereit zur Aufnahme vor dem Gemälde der „Schlacht um Viktoria“.

2 Antworten zu “Photoshop-Tutorial: Steampunk-Model in passender Umgebung”

  1. MSVCP140 sagt am 03. Februar 2017 um 1:00 Uhr Uhr

    :-) OK !

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