Feuerwerksfotografie – 7 Tipps nicht nur für Silvester

28.12.16, 9:49

Fotografie-Tipps für Einsteiger

Ein Feuerwerk zu größeren Veranstaltungen oder an Silvester ist für viele nicht mehr wegzudenken. Aus diesem Grund möchten viele diese Momente für die Ewigkeit einfangen. Allerdings gestaltet sich dies nicht ganz so einfach, denn um ein Feuerwerk zu fotografieren, bedarf es besonderer Voraussetzungen. Wir haben für euch ein paar hilfreiche Tipps zur Feuerwerksfotografie für euch zusammengetragen.

Kunal Mehta

Tipp für die Feuerwerksfotografie #1: Die Vorbereitung

Für die Aufnahmen in der Nacht mit den kurzzeitig hell erleuchteten Bereichen der Feuerwerkskörper benötigt ihr eine Kamera, die manuelle Einstellungen zulässt. Selbstverständlich solltet ihr genügend Akkus und Speicherkarten mitnehmen und daran denken, dass sich in der Kälte der Nacht selbst Markenakkus schneller entladen! Deshalb solltet ihr die Akkus immer gut und kältegeschützt einpacken, um nicht plötzlich ohne funktionierende Kamera dazustehen. Es ist außerdem empfehlenswert, eine Taschenlampe mitzubringen, sodass ihr im Dunkeln die gepackte Fototasche gut nutzen zu können. Übrigens: Um einen möglichst großen Bildausschnitt einzufangen, eignet sich ein Weitwinkelobjektiv perfekt!

everst

Tipp für die Feuerwerksfotografie #2: Einstellungen

Viele Kameras bieten den Modus M für das manuelle Einstellen der folgenden Werte an. Der Autofokus eignet sich zwar bei Tageslicht, sollte jetzt aber besser deaktiviert werden. Da Feuerwerk generell weit entfernt ist, solltet ihr manuell auf unendlich (die liegende Acht) fokussieren; dieser Wert passt in dem Fall immer. Die Belichtungszeit stellt ihr anschließend auf etwa 3 bis 8 Sekunden ein. Dieser Wert ist jedoch flexibel, je nach dem ob Lichtspuren sichtbar werden sollen oder nicht.

Ändert diesen Wert ruhig immer mal wieder ab, um verschiedene Versionen des Feuerwerks zu erhalten. Praktisch ist da auch die Einstellung „Bulb“. Wird der Auslöser gehalten, so belichtet die Kamera zunächst. Erst beim Lösen wird also die Belichtung beendet, wobei eine zu lange Belichtungszeit für diffuse Explosionen sorgt, die so nicht immer erwünscht sind.

Das Ziel ist natürlich ein rauschfreies Schwarz des Nachthimmels. Dazu stellt ihr den ISO-Wert auf 100 ein, höchstens aber 200. Generell gilt: Je niedriger der ISO-Wert gesetzt wird, desto besser. Die Blende stellt ihr am besten auf f8 bis f16 ein. Dabei kommt es ganz auf die Farbe des Feuerwerks an. Bei einer goldenen Explosion passt f8, bei blauen und roten Effekten f11 und bei grünen und silbernen Explosionen f16.

Nomad_Soul

Tipp für die Feuerwerksfotografie #3: Der Standort

Am besten sucht ihr euch bereits am Tag des Feuerwerks den perfekten Standort aus! Wichtig ist, dass ihr fest und sicher steht und dass möglichst wenige Menschen in der Nähe sind. Es gibt nichts Schlimmeres als Köpfe, die während der Aufnahme durch das Bild wandern oder gar das Stativ anstoßen. Lichtquellen wie Laternen, Ampeln und ähnliche sollten vermieden werden, da sie nur stören.

Jorge Salcedo

Tipp für die Feuerwerksfotografie #4: Verwacklungen vermeiden

Die hohe Belichtungszeit verlangt geradezu nach einem Stativ mit festem Stand. Generell kann man auch mit einer ruhigen Hand, aufgestützt auf ein Autodach, sehenswerte Aufnahmen machen, aber das sollte man lieber nicht riskieren.

Ein Fernauslöser kann ebenfalls eine gute Hilfe sein, Kamera und Objektiv beim Auslösen ruhig zu halten (schon kleinste Bewegungen sorgen sonst für unerwünschte Verwacklungen). Kabel- oder Funkauslöser sind günstig und gehören deshalb zur Standardausrüstung. Wer trotzdem keinen zur Verfügung hat, kann auch einfach den Selbstauslöser nutzen; diesen stellt ihr auf zwei Sekunden ein.

Peter Gudella

Tipp für die Feuerwerksfotografie #5: Der richtige Moment

Timing ist das Wichtigste und auch spielt ein wenig Glück beim Auslösen eine Rolle, denn schon im nächsten Augenblick kann der Himmel in einem Farbspektakel erglühen, um dann wieder im Rauch der Raketen zu verschwinden. Deshalb empfehlen wir, beim Auslösen gleich eine ganze Bildreihe zu erzeugen. Bei mehreren Fotos in Folge wird so eher ein Treffer dabei sein als bei einer einzelnen Aufnahme, kurz vor oder nach der schönsten Explosion. Ist die Belichtungszeit dann noch recht kurz gewählt, wird es schwierig, gute Aufnahmen zu erhalten. Findet das Feuerwerk im Rahmen eines Events statt, fragt vorher einfach beim Veranstalter nach, wo es abgefeuert wird und wo ein optimaler Standort wäre, um es für die Ewigkeit festzuhalten.

Pavel Vakhrushev

Tipp für die Feuerwerksfotografie #6: Inspiration

Ein Feuerwerk bietet viele schöne Motive, aber es lassen sich noch ganz andere Kreationen umsetzen. Es ist zum Beispiel praktisch, die Explosionen in einen gewissen Bezug zu setzen. Nutzt doch den Schattenriss eines Baumes in der Nähe, der Menschen, die aufgereiht das Spektakel bewundern, oder einer Brücke, deren Streben das Licht nur spärlich auffangen. Auch Sehenswürdigkeiten, wie etwa der Eiffelturm (oder ein Kirchturm), das Brandenburger Tor oder das Cinderella-Schloss in Disneyland sind dankbare Motive vor farbenfrohem Hintergrund. Ein anderer Effekt ist etwa eine Reflexion des Feuerwerks, in einer Scheibe oder einem Autospiegel. Und auch nach dem Feuerwerk finden sich zahlreiche Motive, wie etwa die zahlreichen Böller auf der Straße oder zerbrochene Sektflaschen. Das ist dann allerdings nicht mehr so glamourös.

photowings

Tipp für die Feuerwerksfotografie #7: Die Tricks der Bildbearbeiter

Für die nachträgliche Bildbearbeitung bietet es sich an, im RAW-Format zu fotografieren, falls eine Bildbearbeitung genutzt wird, welche dieses Format auch unterstützt. Bei der Bearbeitung könnt ihr mit diesem Format das Beste aus den Fotos herauskitzeln. Es lassen sich zum Beispiel mehrere Bilder in Pixlr oder Photoshop kombinieren, sodass gleich ein Dutzend Explosionen, anstatt nur ein oder zwei Feuerbälle zu sehen sind.

SergeyIT

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