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Basics Druck

Papierarten

Papier ist nicht gleich Papier. Es gibt viele verschiedene Papierarten, die sich in Eigenschaften, Anwendung und Herstellung unterscheiden. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie alles, was Sie über Papier wissen müssen: von gestrichenem und ungestrichenem Papier über Naturpapier und Recyclingpapier bis hin zu Fotopapier und Synthetikpapier. Lassen Sie sich überraschen, wie vielfältig Papier sein kann!

Papierarten – Eigenschaften, Anwendung und Herstellung

Aufgrund des heutigen technischen Fortschrittes sowie der vielseitigen Anforderungen an Papier existieren eine umfassende Bandbreite an unterschiedlichen Papierarten. Diese werden auf unterschiedliche Weise hergestellt und bearbeitet, ebenfalls weisen sie je nach Papiersorte spezielle Eigenschaften auf. Dadurch eignen sie sich für verschiedene Anwendungen. Welche Papierarten es gibt und wie Papier grundsätzlich hergestellt wird, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.

Die Grundlagen zu Papierarten – die verschiedenen Papiersorten

Eine erste grobe Einteilung von Papierarten kann mit ungestrichenem und gestrichenem Papier vorgenommen werden. Dabei wird der Fokus auf die Oberflächenstruktur und die Beschaffenheit der Papiere gelegt.

Gestrichene Papiere werden mit einem sogenannten Kreidestrich veredelt, welcher die Oberfläche des Papiers matt oder auch glänzend macht. Dieser Effekt führt dazu, dass die Oberfläche geschlossen erscheint und damit stabiler und glatter. Dadurch kann eine höhere Detailwiedergabe und Qualität beim Druck erreicht werden. Ebenfalls werden gestrichene Papiere zur Realisierung von aufsehenerregenden Schrift- und Bildwirkungen genutzt und wenn Stabilität gefordert ist. Bei glänzend gestrichenen Papieren verleiht eine nachträgliche Satinage der Oberfläche des Papiers mehr Glanz und Glätte. Das Satinieren ist ein Vorgang, bei dem das Papier durch mehrere Walzenpaare verschiedener Härte und Materialien läuft und so das Ergebnis erzielt wird. Die Papiersorte wird bevorzugt für brillantere Farbergebnisse sowie scharfe Kontraste beim Druck verwendet. Mit matt gestrichenen Papieren beziehungsweise Bilderdruckpapieren wird eine reflektionsfreie Bildwiedergabe bei gleichzeitiger, kontrastreicher Farbwiedergabe realisiert. Ebenfalls erzielen sie eine optimale Lesbarkeit. Matt gestrichene Papiersorten werden hauptsächlich dann genutzt, wenn die Druckprodukte dezenter wirken sollen, gleichzeitig aber auch edel und anmutig.

Ungestrichene Papiere wurden im Gegensatz dazu nicht synthetisch behandelt, das heißt, sie verfügen über eine natürlich matte und geschlossene Oberflächenstruktur. Ebenfalls weisen sie eine angenehme Haptik auf.

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Die verschiedenen Papierarten, ihre Eigenschaften und bevorzugter Einsatz

Heutzutage existieren eine Fülle an verschiedenen Papierarten. Das liegt zum einen am technischen Fortschritt, zum anderen aber auch daran, dass sich nicht jede Papierart für einen spezifischen Einsatz eignet. So kann dünnes und wasserempfindliches Briefpapier nicht für Außenwerbung eingesetzt werden, welche den Witterungen und UV-Strahlung ausgesetzt ist. Ebenfalls muss beispielsweise Postkartenpapier einem besonderen Herstellungsprozess unterzogen werden, um auf der Vorderseite schöne Bilder abbilden zu können und gleichzeitig auf der Rückseite beschreibbar zu bleiben. Je nachdem, welche Printsache an welcher Stelle auf welche Weise eingesetzt werden soll, eignen sich dafür also unterschiedliche Papierarten. Wir haben Ihnen die am häufigsten genutzten Papierarten zusammengestellt, wobei es noch eine Fülle weiterer spezieller Papiersorten gibt.

1. Bilderdruckpapier

Ein Klassiker unter den Papierarten bildet Bilderdruckpapier, welches für alle Druckverfahren im Digital- und auch im Offsetdruck verwendet werden kann. Bilderdruckpapier steht mit matter, seidenglänzender oder auch glänzend gestrichener Oberfläche zur Verfügung und bezeichnet alle gestrichenen Papiere von 70 bis 170 g/m². Ab 170 und bis 300 g/m² wird stattdessen von Bilderdruckkarton gesprochen. Bilderdruckpapier besteht aus Zellstoffen mit zum Teil geringen Holzanteilen sowie Füllstoffen und Bindemittel. Eine zusätzliche Lackierung und ein Anstrich erzielen eine sehr glatte Oberfläche, welche Farbe versiegelt und für eine erhöhte Stabilität sorgt. Gleichzeitig führt dies aber auch dazu, dass Bilderdruckpapier nur schwer beschriftet oder bestempelt werden kann. Dafür saugt das ebenfalls unter dem Begriff Kunstpapier bekannte, reinweiße Papier Druckfarbe nicht gut auf, sodass Konturen und Farbabgrenzungen auf dieser Papierart besonders präzise erscheinen. Dadurch ist Bilderdruckpapier für die Herstellung von Bilderdrucken mit fotorealistischer Tiefenwirkung prädestiniert.


Bevorzugt wird Bilderdruckpapier für folgende Druckmedien verwendet:

  • Bücher, Hefte
  • Broschüren, Flyer
  • Kalender, Kataloge
  • Visitenkarten, Papiertaschen
  • Präsentationsmappen, Softcover-Umschläge
Alexander Andrews | Benutzung von Bilderdruckpapier in einem Magazin

2. Offsetpapier

Offsetpapier wird satiniert, geleimt und besitzt häufig keinen Holzanteil. Es ist wiederbeschreib- und bedruckbar, kann also für Kopierer, Laserdrucker und Inkjetdrucker verwendet werden. Gerade aus dem Bürobedarf ist Offsetpaper also nicht wegzudenken. Neben der Verwendung als Kopierpapier dient es auch für Notizblöcke und Tageszeitungen. Offsetpapier kann zudem mit Tinte gut beschrieben werden, es fasert nicht und ist hochgradig rupffest. Darüber hinaus fühlt es sich authentisch rau an und wirkt in seiner Haptik edel und stabil. Der sehr hohe Weißegrad lässt das entstehende Druckbild erstrahlen. Offsetpapier steht in gestrichener und ungestrichener Form zur Verfügung, wird als Bogen oder von der Rolle verarbeitet und besitzt ein Flächengewicht zwischen 70 und 120 g/m².


Hauptsächlich wird Offsetpapier verwendet für:

  • Briefumschläge, Briefpapier
  • Flyer, Innenseiten von Broschüren
  • Faltblätter


Offsetpaper existiert auch als Karton- und Premiumversion mit 120 und bis 300 g/m². Dieses kann ebenfalls für Flyer genutzt werden, darüber hinaus aber auch für Visitenkarten, Postkarten und Präsentationsmappen.

3. Die ökologischen Papierarten: Naturpapier, Recyclingpapier, Umweltschutzpapier

Naturpapier besteht ausschließlich aus natürlichen Fasern wie Holz, Kokos, Hanf, Blütenblätter, Körner oder Gräser. Es dient als Überbegriff, welcher alle Multifunktions-, Normal- und Universalpapiere einschließt, die keine synthetischen Fasern besitzen und nicht chemisch behandelt wurden. Naturpapier ist unbeschichtet, ebenfalls wurde die Oberfläche nicht veredelt. Es kann für viele verschiedene Anwendungen genutzt werden, ist gut beschreibbar und erzielt dabei zufriedenstellende Darstellungsqualitäten. So erscheinen Bilder auf dieser Papierart weich und warm, wobei eine hohe Farbintensität erreicht werden kann. Dazu kommt eine angenehme Haptik, die der von Bilderdruckpapier ähnelt. Werbemittel mit einem hohen Textanteil sind ebenfalls auf Naturpapier hochwertig darstellbar.


Naturpapier wird bevorzugt eingesetzt für:

  • Zeitungen, Magazine
  • Anzeigenblätter, Broschüren, Formulare
  • Zeichenpapier
  • Taschenbücher
  • Gesetzesformulare


Gerade der moderne Digitaldruck profitiert von der Verwendung von Naturpapier, da kraftvolle Farben erzielt werden können. Ebenfalls wird der Druck geruchsneutral ohne Lösemittel durchgeführt. Holzfreies Naturpapier kann auch als Wasserzeichenpapier und Bankpostpapier verwendet werden.

Recyclingpapier besteht vollständig aus aufbereitetem und gebleichtem Altpapier, wobei kein Unterschied zu Frischfaserstoff-Papieren erkennbar ist. Es ist aber auch möglich, den Unterschied absichtlich hervorzuheben, in diesem Fall kann die gräuliche Variante des Recyclingpapiers genutzt werden. Weißes Recyclingpapier erreicht eine herausragende Farbwiedergabe, eine hohe Druckqualität sowie einen ruhigen Flächendruck. Es wird für folgende Drucksachen eingesetzt:

  • Broschüren, Briefpapier
  • Kataloge, Blöcke
  • Visitenkarten, Register
  • Präsentationsmappen


Ebenfalls zu 100 % aus Altpapier gefertigt ist Umweltschutzpapier. Im Vergleich zum Recyclingpapier ist es umweltfreundlicher, da das Altpapier nicht gebleicht wird. Dadurch weist Umweltschutzpapier einen Grauton auf.

4. Volumenpapier und Ensocoatpapier

Nachdem die „Klassiker“ unter den Papierarten beschrieben wurden, wird es nun spezieller. Volumenpapier ist holzfrei und besitzt eine matte Oberfläche, welche der von Bilderdruckpapier gleicht. Es weist eine Stärke von 160 g/m² auf und wird bevorzugt für Buchcover eingesetzt, da es entsprechende Bilder in lebendig erscheinen lässt. Ensocoatpapier ist ebenfalls frei von Holz und besteht aus einem weißen Chromosulfatkarton mit einer Grammatur von 276 g/m² sowie einer Folienkaschierung. Diese Kombinationen machen Ensocoatpapier ideal für Softcover-Umschläge, da mit ihnen eine herausragende Druckbildwiedergabe erzielt werden kann.

5. Fotopapier und Postkartenpapier

Kräftige Farben und scharfe Details werden auf Fotopapier erzielt. Dieses sorgt nach dem Druck für eine schnelle Trocknung der Farbe, sodass sie nicht verwischt. Für einen Fotodruck wird im Regelfall Fotopapier von 240 g/m² Stärke verwendet.


Postkartenpapier beziehungsweise Postkartenkarton zeichnet sich ebenfalls durch seine herausragende Druckqualität und gestochen scharfe Bilder aus. Es besitzt eine einseitige, gestrichene Kartonage von 280 bis 350 g/m² und ist im Grunde eine Mischung aus Offset- und Bilderdruckpapier. Postkartenpapier stellt auf der glatten Vorderseite das Druckbild wirkungsvoll dar, die Rückseite kann dafür beschrieben werden. Darüber hinaus ist diese Papierart sehr langlebig.

Jametlene Reskp | Beispiele von Postkarten

6. Feinstkarton und Chromokarton

Feinstkarton ist mit seiner Grammatur von 350 g/m² eine stärkere Papierart. Es steht in matt-hochweiß für brillante Farbdrucke sowie in matt-creme für besonders edle Ergebnisse zur Verfügung. Feinstkarton in Leinenstruktur eignet sich besonders für Grußkarten.


Chromokarton kommt auf eine Stärke von 320-450 g/m² und ist sehr robust. Es ist in glänzend-weiß, matt-grau oder schwarz verfügbar. Chromokarton kann beispielsweise als Kartonage für Umschläge dienen, ebenso wird es für die Rückseite von Spiralblöcken genutzt.

7. Leinenpapier und Büttenpapier

Leinenpapier besitzt einen hohen Wiedererkennungswert, da es eine leinenstoffartige Struktur besitzt und in seiner Haptik einzigartig ist. Leinenpapier ist sehr hell, von großen Farbfeldern beim Druck sollten Sie allerdings absehen. Es kann für Visitenkarten mit 260 g/m² sowie für außergewöhnliche Briefumschläge mit 100 g/m² verwendet werden.

Büttenpapier macht jeden Druck maximal edel. Es liegt zudem angenehm schmeichelnd auf der Hand und kann mit 250 g/m² für Visitenkarten genutzt werden.

8. Langlebige und robuste Papierarten: Affichenpapier, Plakatpapier, Synthetikpapier

Affichenpapier wird auch Blaurückenpapier genannt und ist UV-beständig und wetterfest. „Affiche“ kommt aus dem Französischen und bedeutet übersetzt so viel wie „Plakat“, „Aushang“ oder „Anschlagzettel“. Es weist eine Grammatur von 115 g/m² auf und besitzt eine einseitig matt gestrichene, holzfreie und weiße Vorderseite sowie eine blaue Rückseite (blueback). Daher stammt auch der Begriff Blaurückenpapier. Affichenpapier kann optimal für Außenwerbungen eingesetzt werden: Die blaue Rückseite deckt Altplakate optimal ab, sogar dann, wenn das Nassklebeverfahren angewendet wird.


Plakatpapier in seiner klassischen Form ist genauso wie das Blaurückenpapier auf der Vorderseite matt gestrichen, wodurch der Kleber es nicht durchdringen kann. Es besitzt eine Grammatur von 150 g/m² und ist beständig gegen Regen beziehungsweise Nässe sowie UV-Strahlung. Plakatpapier findet bevorzugt Anwendung, wenn das Druckbild eine hohe Punkt- und Linienschärfe aufweisen soll.


Eine sanfte Haptik bei gleichzeitiger Wasser- und Reißfestigkeit zeichnet Synthetikpapier aus. Es ist zudem gegen Kratzer beständig und widersteht auch einer intensiven Beanspruchung. Deshalb wird es hauptsächlich für Speisekarten in der Außen- und Innengastronomie verwendet, da es eine satte Farbwirkung erzielt.

Die Papierherstellung heute

Die Geschichte der Papierherstellung begann schon vor mehr als 2000 Jahren. Papier gehört zu den wichtigsten Erfindungen der Menschheit, denn so konnte die mündliche Überlieferung in die schriftliche übergehen und wertvolles Kulturgut erhalten bleiben. Auf Papier wird ein Großteil unseres heutigen Wissens festgehalten, auch wenn die Digitalisierung weiter voranschreitet. Holz und Wasser zählen zu den Hauptkomponenten bei der Papierherstellung, es gibt heutzutage aber auch noch eine Vielzahl weiterer Verfahren.

Kurzer Exkurs: Geschichtliche Betrachtung der Papierherstellung

Erfunden wurde das Papier im alten China 105 v.Chr. Damals beschrieb der Chinese Ts’ai Lun das Verfahren der Papierherstellung, wie wir sie heute kennen. Dabei wurden zunächst Fasern zerstampft, anschließend gekocht und mit Wasser vermischt. Hierbei nutze man Seidenabfälle, Reste von Fischernetzen, Hanf, Lumpen oder auch die Rinde und Bast des Maulbeerbaums. Im nächsten Schritt erfolgte dann das Abschöpfen einzelner Lagen mit einem Sieb. Die dadurch entstehenden, geschöpften Papierschichten wurden daraufhin getrocknet, gepresst und schließlich geglättet.


In Europa, genauer in Spanien, wurde Papier erstmals im 11. Jahrhundert mit Hilfe wasserbetriebener Papiermühlen hergestellt. Dabei nutzte man Nesseltuch sowie Flachs- und Hanffasern, welche aus Hadern gewonnen wurden. Diese kauften die Produzenten des Papiers von Lumpensammlern ab. Getrocknet wurde das Papier unter der Anwendung des Schraubpressdrucks von Papierpressen. Von Spanien aus verbreitete sich die Papierherstellung kontinuierlich in ganz Europa. Im 19. Jahrhundert wurden dann die bestehenden Verfahren optimiert und auch neue innovative Maschinen für die Papierherstellung entwickelt. Dabei kamen erstmals chemische Aufschlussverfahren von Holz zur Fasergewinnung zum Einsatz, ebenfalls wurde sich mit der Entwicklung von halb-/synthetischen Fasern befasst. Am Ende des 20. Jahrhunderts wurde dann die chlorfreie Bleiche in die Papierproduktion integriert, durch welche die Qualität des Papiers noch einmal verbessert werden konnte.

Genutzte Rohstoffe für die Papierherstellung heute

Grundsätzlich erfolgt die Papierherstellung in mehreren Schritten, da die Rohstoffe aufbereitet, verarbeitet und im Nachgang speziell behandelt werden müssen. Je nachdem, welche Papierart hergestellt wird, muss dieses zudem noch zugeschnitten und verpackt werden. Es existieren inzwischen unterschiedliche Papiermaschinen, welche die einzelnen Papiersorten herstellen.


Wasser, Holz beziehungsweise Holzfasern und Energie bilden die drei Hauptbestandteile der Papierherstellung. Als Quellen dieser Rohstoffe dienen besonders Gewässer wie Seen und Flüsse, Laub- und Nadelholzwälder. Die Energie für den Produktionsvorgang kann mit der Verwertung von Produktionsrückständen und Abfällen des Herstellungsprozesses gewonnen werden, indem diese als Brennstoffe dienen. Je nachdem, welche Papierart hergestellt wird, werden unterschiedliche Holzfaser-Typen genutzt, also Kurzfasern, Langfasern und Recyclingfasern.

papermillstudio | Holz vor der Zersetzung in Holzfasern bei der Papierproduktion

Aufbereitung der Rohstoffe

Die Stoffaufbereitung der verschiedenen Holzfasern ist ebenfalls abhängig davon, welche Papierart gewonnen werden soll. Grundsätzlich muss das Holz im ersten Schritt in die Holzfasern zersetzt werden, wobei entweder der mechanische Aufschluss zur Gewinnung von Holzstoff oder der chemische Aufschluss zur Gewinnung von Zellstoff angewendet wird. Der mechanische Aufschluss wird auch Holzschliff genannt, da dabei die entrindeten Holzstücke durch einen rotierenden Schleifstein zu Holzfasern verschliffen werden. Alternativ können sogenannte Hackschnitzel durch einen Refiner zerfasert werden, bei welchem thermomechanischer Holzstoff durch zwei rotierende Scheiben und die Zugabe von Druck und Wärme hergestellt wird. Die Gewinnung von Zellstoff im chemischen Aufschluss erfolgt durch die Anwendung des Sulfatverfahrens. Hierbei wird das Holz in einer speziellen Lauge gekocht und dabei das Bindemittel Lignin, welches die Holzfasern zusammenhält, entfernt.


Nachdem die Stoffaufbereitung abgeschlossen ist, muss der gewonnene Holz- oder Zellstoff gebleicht werden. Das Bleichen unterliegt ebenfalls mehreren Schritten, bei denen Verunreinigungen entfernt und der gewünschte Weißegrad erreicht werden soll. Ozon, Sauerstoff, Chlor, Chlorverbindungen oder Wasserstoffperoxid in unterschiedlichen Formen dienen zum Bleichen. Die umweltfreundlichere Methode des Bleichens erfolgt ohne die Verwendung von Chlorgas, stattdessen wird elementarchlorfreier oder chlorfreier Zellstoff produziert.

moreno.soppelsa | Papier für das Recycling

Die Produktion von Papier mit Hilfe von Papiermaschinen

Die Papierproduktion erfolgt ebenfalls in mehreren Schritten. Im Stoffauflaufkasten der Papiermaschine wird zunächst eine Fasersuspension zwischen zwei laufende Siebe eingespritzt und so die Papierbahnen geformt. Die Fasersuspension besteht aus 99 % Wasser und einem Prozent Fasern sowie anderen Füllstoffen. Anschließend kommt die Siebpartie, bei welcher das überschüssige Wasser ablaufen und sich so ein gleichmäßiges Papiervlies bilden kann. In der Presspartie der Papiermaschine erfolgt im nächsten Schritt die Reduzierung des Wassergehalts von 80 auf 50 %, indem es durch mehrere Walzen läuft, die es auspressen. Es folgt die Trockenpartie, in der dem Papier durch die Zuführung von heißem Dampf weitere Flüssigkeit entzogen wird. Schließlich wird als letzter Teil die Aufrollpartie erreicht. In dieser wird die fertiggestellte Papierbahn zu Maschinenrollen (Tambouren) aufgerollt sowie zur Ausrüstung transportiert. Dort kann das Papier dann je nach zukünftigem Einsatzzweck weiterbehandelt werden, zum Beispiel durch Oberflächenleimung, Glätten, Streichen oder Superkaladrieren.

moreno.soppelsa | Herstellung von Papier auf einer Papiermaschine