Druckwissen kompakt von A bis Z
Von Anschnitt bis Zusammentragen: Unser Glossar erklärt über 100 Fachbegriffe rund um Druck, Papier, Farbe und Gestaltung. Ideal für Einsteiger und Profis, die ihr Wissen auffrischen oder vertiefen möchten.
Druckbegriffe Lexikon
Von Anschnitt bis Zusammentragen – Druckwissen verständlich erklärt
In der Welt des Drucks begegnen uns zahlreiche Fachbegriffe, die für Gestaltung, Produktion und Qualität entscheidend sind. Dieses Lexikon bietet eine kompakte Übersicht von A bis Z – ideal für alle, die professionell mit Printprodukten arbeiten oder ihr Wissen auffrischen möchten.
4/0-farbig – Einseitiger Vierfarbdruck.
4/4-farbig – Zweiseitiger Vierfarbdruck.
A
Anschnitt – Bereich, der über das Endformat eines Druckerzeugnisses hinausgeht und nach dem Druck abgeschnitten wird. Beim Schneiden kann es zu geringfügigen Abweichungen kommen; der Anschnitt stellt sicher, dass keine weißen Ränder sichtbar sind, wenn das Motiv bis zum Rand reicht.
Der Anschnitt beträgt in der Regel 2–3 mm und muss bei der Gestaltung berücksichtigt werden, damit randabfallende Elemente korrekt gedruckt werden. In Layoutprogrammen wird der Anschnitt als zusätzlicher Bereich außerhalb des Endformats definiert. Ohne Anschnitt kann es beim Schneiden zu sichtbaren weißen Blitzen kommen, die das Druckergebnis beeinträchtigen.
Auflage – Anzahl der Druckexemplare.
Die Auflagenhöhe beeinflusst maßgeblich die Produktionskosten und die Wahl des Druckverfahrens. Kleine Auflagen eignen sich oft für Digitaldruck, während große Stückzahlen wirtschaftlicher im Offsetdruck produziert werden. Auch die Kalkulation von Papierbedarf und Versand richtet sich nach der geplanten Auflage.
Anlage – Markierungen in Form von Vorder- und Seitenmarken, an denen der Druckbogen beim Einzug in die Maschine ausgerichtet wird, um eine korrekte Positionierung sicherzustellen.
Die Anlage sorgt für präzise Ausrichtung des Bogens und verhindert Passerfehler bei mehrfarbigen Drucken. Sie ist besonders wichtig bei beidseitigem Druck, damit Vorder- und Rückseite exakt übereinanderliegen. Moderne Druckmaschinen erkennen die Anlage automatisch und korrigieren minimale Abweichungen digital.
B
Bündelung – Das Zusammenfassen von bereits gedruckten Produkten zu handlichen Paketen.
Die Bündelung erleichtert Transport, Lagerung und Weiterverarbeitung, etwa beim Versand oder bei der Konfektionierung. Häufig werden die Pakete mit Banderolen oder Folie gesichert, um ein Verrutschen zu vermeiden. Die Bündelgröße kann je nach Produktart und Kundenwunsch variieren.
Beschnittmarken – Kurze Linien am Rand eines Druckbogens, die anzeigen, wo dieser geschnitten werden muss.
Sie dienen als Orientierung für die Schneidemaschine und sind außerhalb des Anschnitts platziert. In Layoutprogrammen werden Beschnittmarken automatisch generiert, um eine exakte Endformatbearbeitung zu gewährleisten. Ohne diese Marken kann es zu ungenauen Schnitten und Qualitätsverlust kommen.
Bindung – Das Zusammentragen von einzelnen Seiten und das anschließende Zusammenfügen, z. B. mittels Klebe- oder Drahtbindung.
Die Wahl der Bindung beeinflusst die Haltbarkeit, Optik und Funktionalität des Endprodukts. Gängige Bindungsarten sind Klebebindung, Drahtheftung, Spiralbindung oder Fadenheftung. Je nach Seitenzahl und Verwendungszweck wird die passende Technik ausgewählt.
Bogendruck – Druckverfahren, bei dem einzelne Druckbögen nacheinander durch die Druckmaschine geführt werden.
Dieses Verfahren eignet sich besonders für kleinere bis mittlere Auflagen mit hoher Qualität. Die Druckbögen können nach dem Druck weiterverarbeitet werden – etwa durch Falzen, Schneiden oder Binden. Im Gegensatz zum Rollendruck ist der Bogendruck flexibler bei unterschiedlichen Papierformaten und Grammaturen.
Bilderdruckpapier – Auch als Kunstdruckpapier bekannt. Es handelt sich um gestrichenes Papier, das speziell für den Druck von Bildern und Grafiken entwickelt wurde.
Dank seiner glatten, gestrichenen Oberfläche ermöglicht es eine brillante Farbwiedergabe und gestochen scharfe Details. Es ist ideal für hochwertige Broschüren, Magazine oder Bildbände. Die Beschichtung kann matt, glänzend oder seidenmatt sein – je nach gewünschter Haptik und Optik.
C
CMYK – Die Primärfarben der subtraktiven Farbmischung im Vierfarbdruck: C = Cyan, M = Magenta, Y = Yellow, K = Key (Schwarz).
Dieses Farbmodell wird im Offset- und Digitaldruck verwendet, um eine breite Palette an Farbtönen durch Überlagerung der vier Grundfarben zu erzeugen. Die Farben werden in Rasterpunkten aufgetragen, wobei Schwarz (K) für Tiefe und Kontrast sorgt. CMYK ist nicht identisch mit RGB und eignet sich speziell für Printmedien.
Cellophanierung – Verfahren zur Druckveredelung: Eine dünne Folie wird vollflächig auf das Druckprodukt aufgebracht. Dient dem Schutz sowie der optischen und haptischen Aufwertung.
Die Folie kann matt, glänzend oder strukturiert sein und beeinflusst die Haptik sowie die visuelle Wirkung des Produkts. Sie schützt vor Kratzern, Feuchtigkeit und Abnutzung – besonders bei stark beanspruchten Drucksachen wie Verpackungen oder Umschlägen. Die Cellophanierung kann auch mit Prägung oder UV-Lack kombiniert werden.
Corporate Design – Das visuelle Erscheinungsbild eines Unternehmens, z. B. Logo, Typografie, Icons, Farbklima und Bildsprache.
Ein konsistentes Corporate Design stärkt die Wiedererkennbarkeit und das Vertrauen in eine Marke. Es wird in allen Kommunikationsmitteln angewendet – von Visitenkarten über Broschüren bis zur Website. Die Gestaltung folgt meist einem Styleguide, der verbindliche Regeln für Farben, Schriften und Bildsprache enthält.
Corporate Identity – Das Selbstbild und die charakteristischen Merkmale eines Unternehmens, die es von anderen abheben.
Sie umfasst neben dem Corporate Design auch die Unternehmenskultur, Kommunikation und das Verhalten gegenüber Kunden und Mitarbeitenden. Eine starke Corporate Identity schafft Identifikation nach innen und Differenzierung nach außen. Sie ist strategisch geplant und wird über alle Kanäle hinweg gelebt.
D
DPI – Dots per Inch (Punkte pro Zoll = 2,54 cm). Maß für die Bildauflösung. Für optimalen Druck sind mindestens 300 dpi erforderlich.
Je höher die DPI-Zahl, desto feiner und detailreicher wird das Bild im Druck dargestellt. Eine zu geringe Auflösung führt zu unscharfen oder verpixelten Ergebnissen, besonders bei Bildern mit feinen Linien oder Text. Für großformatige Drucke wie Plakate kann eine niedrigere DPI ausreichen, da der Betrachtungsabstand größer ist.
Druckbogen – Großformatiger Papierbogen, der mehrere Publikationen enthalten kann und nach dem Druck gefalzt und beschnitten wird.
Ein Druckbogen kann mehrere Seiten enthalten, die nach dem Falzen und Schneiden zu einem fertigen Produkt zusammengesetzt werden. Die optimale Ausnutzung des Bogens beeinflusst die Wirtschaftlichkeit und den Materialverbrauch. In der Druckvorstufe wird der Bogen digital montiert, um die korrekte Reihenfolge und Ausrichtung sicherzustellen.
DIN-Formate – Genormte Papiergrößen nach dem Deutschen Institut für Normung (z. B. A4, A5).
Die DIN-Reihe basiert auf dem Verhältnis √2 : 1, wodurch sich Formate durch Halbierung oder Verdopplung logisch ableiten lassen. Das bekannteste Format ist DIN A4, das als Standard für Briefe und Dokumente gilt. Die Normung erleichtert die Weiterverarbeitung, Lagerung und den internationalen Austausch von Druckprodukten.
E
Endformat – Das fertig beschnittene Format des druckfertigen Produkts.
Das Endformat ist entscheidend für die Weiterverarbeitung, z. B. beim Versand oder bei der Konfektionierung. Es muss bereits in der Layoutphase berücksichtigt werden, inklusive Anschnitt und Beschnittmarken. Abweichungen vom Endformat können zu Problemen bei der maschinellen Verarbeitung führen.
Euroskala – Standardisierte Farbsystematik im Vierfarbdruck (CMYK) mit definierten Farbnuancen. Sie gewährleistet Farbtreue und Konsistenz über verschiedene Drucksysteme hinweg.
Die Euroskala definiert präzise Farbwerte für Cyan, Magenta, Yellow und Schwarz, um eine einheitliche Farbwiedergabe zu gewährleisten. Sie ist besonders wichtig bei der Abstimmung zwischen verschiedenen Druckereien oder Maschinen. Farbabweichungen lassen sich durch Proofs und Kalibrierung minimieren.
F
Falz – Maschineller Bruch der Papierfasern zur Erstellung von Falzungen.
Der Falz ermöglicht die Herstellung von Broschüren, Flyern oder mehrseitigen Druckprodukten ohne Bindung. Je nach Falzart – z. B. Wickelfalz, Zickzackfalz oder Kreuzfalz – entstehen unterschiedliche Seitenanordnungen und Formate. Die Wahl des Falzes beeinflusst sowohl die Optik als auch die Handhabung des Endprodukts.
Falzbeil – Bestandteil einer Falzmaschine, der das Papier entlang einer Linie bricht.
Das Falzbeil arbeitet präzise und schnell, um saubere Brüche entlang definierter Linien zu erzeugen. Es ist essenziell für die Qualität des Falzvorgangs, besonders bei hohen Auflagen. Moderne Maschinen kombinieren Falzbeil und Steuertechnik für maximale Effizienz.
Falzmarken – Markierungen auf Druckbögen zur Orientierung beim maschinellen Falzen.
Sie dienen als visuelle Orientierung für die Falzmaschine und helfen, die Falzposition exakt zu bestimmen. Besonders bei komplexen Falzarten sind diese Marken unverzichtbar für die korrekte Weiterverarbeitung. In der Druckvorstufe werden sie gezielt platziert, um Produktionsfehler zu vermeiden.
Format – Gibt die exakten Maße eines Druckprodukts in Breite und Höhe an.
Das Format beeinflusst die Gestaltung, die Druckkosten und die Weiterverarbeitung. Standardformate wie DIN A4 sind weit verbreitet, während Sonderformate oft für kreative oder funktionale Zwecke genutzt werden. Bei der Planung muss auch das Endformat inklusive Anschnitt berücksichtigt werden.
G
Griffrand – Bereich des Bogens, der nicht bedruckt werden kann, da er von der Maschine gehalten wird.
Der Griffrand bleibt beim Druck unbedruckt, da er von Greifern der Maschine fixiert wird. Er befindet sich meist am unteren oder oberen Rand des Bogens und muss bei der Gestaltung eingeplant werden. Elemente im Griffrandbereich können nicht zuverlässig gedruckt werden.
Grammatur – Gewicht eines Papierbogens pro Quadratmeter (g/m²).
Die Grammatur beeinflusst die Haptik, Stabilität und den Einsatzzweck eines Druckprodukts. Leichte Papiere (z. B. 80 g/m²) eignen sich für Briefpapier, während schwere Varianten (z. B. 300 g/m²) für Postkarten oder Verpackungen verwendet werden. Sie ist ein entscheidender Faktor bei der Papierauswahl.
Gestrichenes Papier – Auch coated genannt. Papier, das mit einem Bindemittel beschichtet ist. Dadurch wird die Oberfläche glatter, stabiler und weißer.
Durch die Beschichtung entsteht eine geschlossene Oberfläche, die Farben besonders brillant und scharf erscheinen lässt. Es eignet sich hervorragend für Bilddruck, da die Tinte nicht tief ins Papier eindringt. Die Oberfläche kann matt, glänzend oder seidenmatt veredelt sein – je nach gewünschtem Effekt.
H
HKS – Sonderfarbsystem (ähnlich Pantone), das in Deutschland und Europa verbreitet ist. Es ermöglicht eine konsistente Farbwiedergabe.
Das HKS-Farbsystem umfasst über 350 Farbtöne, die speziell für den Offsetdruck auf Natur- und Bilderdruckpapier definiert sind. Es eignet sich besonders für Corporate Design-Anwendungen, bei denen Farbtreue über verschiedene Medien hinweg entscheidend ist. HKS-Farben sind als Volltonfarben angelegt und bieten eine höhere Farbpräzision als CMYK-Mischungen.
Heftung – Verbindung von Papierbögen zu einem Gesamtprodukt, z. B. mit Draht- oder Fadenheftung.
Die Wahl der Heftung hängt von Seitenzahl, Verwendungszweck und gewünschter Haltbarkeit ab. Drahtheftung ist kostengünstig und weit verbreitet, während Fadenheftung eine hochwertige, langlebige Lösung für Bücher und Broschüren darstellt. Die Heftung beeinflusst auch die Planlage und das Aufschlagverhalten des Produkts.
I
Initiale – Gestalteter, meist vergrößerter Anfangsbuchstabe eines Abschnitts oder Kapitels.
Initialen dienen nicht nur der optischen Gliederung, sondern auch der stilistischen Aufwertung von Texten – besonders in Editorial-Designs oder hochwertigen Druckwerken. Sie können typografisch gestaltet oder grafisch illustriert sein und sind oft farblich oder stilistisch vom Fließtext abgesetzt. In historischen Druckwerken hatten Initialen auch eine dekorative und narrative Funktion.
J
JPEG – Joint Photographic Experts Group. Bildformat zur verlustbehafteten Komprimierung. JPEG-Dateien benötigen weniger Speicherplatz als PNG-Dateien.
Das JPEG-Format eignet sich besonders für Fotos und komplexe Bildmotive mit vielen Farbabstufungen. Durch die Komprimierung können Bilddetails verloren gehen, was bei mehrfacher Bearbeitung sichtbar wird. Es ist weit verbreitet im Web und für den Druck geeignet, sofern die Auflösung ausreichend hoch ist.
L
Laufrichtung – Orientierung der Papierfasern. Es gibt Schmalbahn (Fasern längs) und Breitbahn (Fasern quer).
Die Laufrichtung beeinflusst das Verhalten des Papiers beim Falzen, Binden und Verarbeiten. Wird gegen die Faserrichtung gearbeitet, kann es zu unsauberen Brüchen oder Wellenbildung kommen. Die richtige Laufrichtung sorgt für Stabilität und ein professionelles Endergebnis.
Laufweite – Abstand zwischen Zeichen; beeinflusst die Lesbarkeit und die optische Wirkung eines Textes.
Eine zu enge Laufweite kann Texte schwer lesbar machen, während eine zu große Laufweite den Lesefluss stört. In der Mikrotypografie wird die Laufweite gezielt angepasst, um Textblöcke optisch zu harmonisieren. Besonders bei Headlines und Logos spielt sie eine gestalterische Schlüsselrolle.
Layout – Visuelle Struktur und Anordnung von Text, Bild und Grafiken.
Ein gutes Layout schafft visuelle Hierarchie und führt den Blick gezielt durch die Inhalte. Es berücksichtigt Gestaltungsraster, Weißräume und die Balance zwischen Text und Bild. In der Druckvorstufe wird das Layout als druckfähige Datei exportiert – meist als PDF mit Anschnitt und Marken.
Leporellofalz – Auch Zickzackfalz genannt. Seiten werden abwechselnd nach innen und außen gefalzt, wodurch eine Akkordeonform entsteht.
Diese Falzart eignet sich ideal für mehrseitige Flyer, Einleger oder Präsentationen mit fortlaufender Struktur. Durch die Zickzackform lässt sich das Produkt platzsparend zusammenfalten und leicht wieder auffächern. Die Seitenanzahl muss bei der Gestaltung exakt auf die Falzstruktur abgestimmt sein.
M
Makulatur – Ausschuss beim Einrichten der Druckmaschine; fehlerhafte oder unbrauchbare Drucke.
Makulatur entsteht vor allem beim Einrichten der Maschine, beim Farbabgleich oder durch technische Störungen. Sie wird nicht weiterverarbeitet und dient häufig als Testmaterial. In der Kalkulation wird Makulatur einkalkuliert, um Produktionssicherheit zu gewährleisten.
Minuskel – Kleinbuchstabe.
Minuskeln bilden den Hauptbestandteil von Fließtexten und sind essenziell für gute Lesbarkeit. Sie unterscheiden sich von Versalien (Großbuchstaben) durch ihre Form und Höhe. In der Typografie spielen sie eine zentrale Rolle bei der Gestaltung von Textsystemen.
Mikrotypografie – Gestaltung im Detail: Zeichenabstände, Wortzwischenräume, Zeilenabstände.
Sie beeinflusst maßgeblich die Lesbarkeit und das ästhetische Gesamtbild eines Textes. Feinjustierungen wie Kerning, Ligaturen oder Wortabstände werden oft manuell oder durch typografisch hochwertige Software vorgenommen. Besonders im hochwertigen Editorial-Design ist Mikrotypografie ein Qualitätsmerkmal.
Makrotypografie – Gesamtgestaltung des Layouts: Spalten, Absätze, Gliederung.
Sie definiert die visuelle Struktur eines Dokuments und sorgt für Orientierung und Rhythmus beim Lesen. Elemente wie Spaltenbreite, Absatzgestaltung oder Seitenraster gehören zur Makrotypografie. Eine durchdachte Makrotypografie verbessert die Nutzerführung und unterstützt die inhaltliche Aussage.
N
Nutzen – Anzahl der identischen Druckexemplare, die auf einem Druckbogen platziert werden, um die Fläche optimal zu nutzen.
Ein Druckbogen kann mehrere Nutzen enthalten, z. B. acht Visitenkarten oder vier Flyer, um Material und Kosten zu sparen. Die optimale Nutzenanordnung wird in der Druckvorstufe geplant und beeinflusst die Effizienz der Produktion. Je nach Format und Auflage kann die Nutzenanzahl stark variieren.
O
Opazität – Undurchsichtigkeit eines Papiers. Wichtig für einen sauberen beidseitigen Druck.
Eine hohe Opazität verhindert das Durchscheinen von Druckelementen auf der Rückseite und sorgt für eine saubere Lesbarkeit. Besonders bei dünnem Papier oder intensiven Farbflächen ist die Opazität entscheidend für die Druckqualität. Sie wird durch Papierzusammensetzung und Füllstoffe beeinflusst.
Offsetpapier – Ungestrichenes Papier, optimiert für den Offsetdruck.
Offsetpapier hat eine raue, saugfähige Oberfläche, die Farbe gut aufnimmt und schnelles Trocknen ermöglicht. Es eignet sich besonders für Textdrucke, Formulare oder Bücher, bei denen keine Hochglanzoptik erforderlich ist. Die Oberfläche ist ungestrichen, wodurch Farben matter erscheinen als auf Bilderdruckpapier.
P
Pantone – Internationales Farbsystem für Sonderfarben. Jede Farbe hat eine eindeutige ID für konsistente Wiedergabe.
Pantone-Farben sind als Volltonfarben angelegt und werden nicht aus CMYK gemischt, sondern direkt aufgetragen. Sie garantieren eine exakte Farbtreue – unabhängig vom Drucksystem oder Medium. Besonders im Corporate Design sind Pantone-Farben unverzichtbar für konsistente Markenkommunikation.
Passermarke – Markierung zur Ausrichtung der einzelnen Farbplatten im Mehrfarbendruck. Verhindert Passerdifferenzen.
Passermarken sind kleine Kreuze oder Kreise außerhalb des Druckbereichs, die bei der Druckplattenmontage helfen. Sie ermöglichen die präzise Ausrichtung der einzelnen Farbformen und sind essenziell für ein sauberes Druckbild. Abweichungen führen zu sogenannten Passerungenauigkeiten, die als Farbschatten sichtbar werden.
Perforation – Feine Loch- oder Schnittreihe zum leichten Abtrennen eines Teils des Produkts.
Perforationen kommen häufig bei Gutscheinen, Tickets oder Antwortkarten zum Einsatz. Sie ermöglichen ein kontrolliertes und sauberes Abtrennen, ohne das restliche Produkt zu beschädigen. Die Art der Perforation – Mikrolochung, Schlitzung oder Rissperforation – wird je nach Verwendungszweck gewählt.
Prägung – Verfahren zur plastischen Verformung von Papier durch Druck und Hitze; erzeugt erhabene oder vertiefte Motive.
Die Prägung kann zusätzlich mit Farbe oder Folie kombiniert werden – etwa als Heißfolienprägung – um visuelle Akzente zu setzen. Sie erzeugt nicht nur eine fühlbare Struktur, sondern vermittelt auch Wertigkeit und Exklusivität. Besonders bei Visitenkarten, Einladungen oder Verpackungen wird sie gezielt zur Markeninszenierung eingesetzt.
Proof – Farbverbindlicher Andruck zur Kontrolle vor dem finalen Druckauftrag.
Ein Proof ist unverzichtbar bei farbkritischen Projekten wie Produktverpackungen oder Corporate-Materialien. Er dient als Referenz für die Druckerei und minimiert das Risiko von Farbabweichungen. Bei komplexen Produktionen kann auch ein Standproof erstellt werden, der zusätzlich Position und Beschnitt überprüft.
Pagina – Seitenzahl eines mehrseitigen Druckerzeugnisses.
Die Gestaltung der Pagina kann auch gestalterisch genutzt werden – etwa durch besondere Typografie oder grafische Elemente. In mehrsprachigen oder modularen Publikationen hilft sie bei der Navigation und Strukturierung. Bei automatisierten Layouts wird die Paginierung oft über Musterseiten gesteuert.
Prozessdruckfarben – Die vier CMYK-Farben, die beim Mehrfarbdruck verwendet werden.
Sie sind standardisiert und weltweit einsetzbar, was die Reproduzierbarkeit über verschiedene Druckstandorte hinweg erleichtert. Die Farbmischung erfolgt durch Rasterung, wobei die Punktgröße und -dichte die Farbwirkung beeinflussen. Für besonders brillante Farben oder hohe Farbtreue werden zusätzlich Sonderfarben eingesetzt.
PNG – Portable Network Graphics. Bildformat mit verlustfreier Kompression und Unterstützung für Transparenz. Größer als JPEG.
PNG unterstützt Transparenz durch Alphakanäle, was es ideal für freigestellte Grafiken macht. Es eignet sich besonders für digitale Anwendungen, bei denen eine verlustfreie Darstellung wichtig ist. Für den Druck müssen PNG-Dateien in druckfähige Formate wie TIFF oder PDF konvertiert werden.
R
RGB – Primärfarben der additiven Farbmischung: Rot, Grün, Blau. Wird bei digitalen Medien verwendet.
RGB-Farben wirken auf Bildschirmen oft leuchtender als ihre CMYK-Pendants im Druck. Die Umwandlung von RGB zu CMYK kann zu Farbverschiebungen führen, weshalb ein Softproof oder ein Farbprofil empfohlen wird. In der Bildbearbeitung wird meist im RGB-Modus gearbeitet, bevor die Daten für den Druck konvertiert werden.
Rollendruck – Druckverfahren mit kontinuierlicher Papierzufuhr von einer Rolle. Eignet sich für hohe Auflagen.
Dieses Verfahren ist besonders effizient bei langen Laufzeiten und gleichbleibenden Motiven. Die Papierrolle kann mehrere Kilometer lang sein und wird mit hoher Geschwindigkeit verarbeitet. Durch die Inline-Verarbeitung lassen sich Produktionsschritte wie Lackierung oder Perforation direkt integrieren.
S
Satzspiegel – Der definierte Bereich auf einer Seite, in dem Text und Gestaltungselemente platziert werden.
Der Satzspiegel definiert die nutzbare Fläche innerhalb einer Seite und wird durch Ränder, Spalten und Gestaltungsraster bestimmt. Er sorgt für ein harmonisches Layout und eine gute Lesbarkeit, unabhängig vom Format. In der Druckvorstufe wird der Satzspiegel oft über Musterseiten und Gestaltungsrichtlinien festgelegt.
Standmarken – Kleine Markierungen zur Steuerung von Schneide- oder Fräsplottern für präzise Schnitte.
Standmarken sind essenziell für die Weiterverarbeitung, insbesondere beim Stanzen, Schneiden oder Fräsen. Sie ermöglichen eine exakte Positionierung des Druckbogens in automatisierten Maschinen. Ohne korrekt platzierte Standmarken kann es zu Passerfehlern oder unsauberen Schnitten kommen.
Schriftschnitte – Varianten einer Schriftart (z. B. fett, kursiv, schmal). Dienen der typografischen Hierarchie und Lesbarkeit.
Schriftschnitte helfen, Inhalte zu strukturieren und visuelle Hierarchien zu schaffen – etwa durch Hervorhebungen oder Abstufungen. Sie beeinflussen nicht nur die Ästhetik, sondern auch die Lesbarkeit und den Charakter eines Textes. In professionellen Layouts werden Schriftschnitte gezielt eingesetzt, um Markenidentität und Tonalität zu transportieren.
Schöndruck – Die zuerst bedruckte Seite beim doppelseitigen Druck.
Der Schöndruck erfolgt meist zuerst, da er gestalterisch relevanter ist – etwa bei Titelseiten oder Außenseiten von Broschüren. Die Rückseite wird im sogenannten Widerdruck bedruckt, wobei die Passgenauigkeit entscheidend ist. Eine korrekte Reihenfolge ist wichtig für die Weiterverarbeitung und die visuelle Wirkung des Endprodukts.
Screenproof – Bildschirmvorschau zur inhaltlichen Kontrolle (Layout, Anordnung), nicht farbverbindlich.
Ein Screenproof dient der schnellen Kontrolle von Layout, Textfluss und Bildplatzierung – besonders in der Abstimmungsphase mit Kunden oder Redaktion. Er zeigt das Design wie es später gedruckt aussehen könnte, ist jedoch nicht farbverbindlich. Für die finale Farbfreigabe ist ein zertifizierter Proof erforderlich.
T
Typografie – Gestaltung und Wirkung von Text durch Auswahl und Kombination von Schriftart, -größe, -farbe, Zeilenabstand, Ausrichtung usw.
Typografie beeinflusst maßgeblich die Lesbarkeit, Stimmung und Markenwirkung eines Druckprodukts. Sie umfasst sowohl gestalterische Entscheidungen als auch technische Feinheiten wie Laufweite, Zeilenabstand und Schriftschnitt. In professionellen Layouts wird Typografie gezielt eingesetzt, um Inhalte zu strukturieren und Emotionen zu transportieren.
U
Ungestrichenes Papier – Auch uncoated oder Naturpapier. Ohne Beschichtung, mit offener, rauer Oberfläche.
Durch die offene Oberfläche nimmt ungestrichenes Papier Druckfarbe stärker auf, was zu matteren Farbergebnissen führt. Es eignet sich besonders für Schreibpapier, Bücher oder nachhaltige Druckprodukte mit natürlicher Haptik. Die Oberfläche kann leicht faserig wirken und vermittelt Authentizität und Umweltbewusstsein.
UV-Flächenlack – Spezieller Lack, der durch UV-Licht sofort aushärtet. Verleiht Glanz, Schutz und Struktur.
UV-Lack wird meist vollflächig oder partiell aufgetragen, um bestimmte Bereiche hervorzuheben. Er bietet nicht nur Schutz vor Abrieb und Feuchtigkeit, sondern erzeugt auch visuelle Effekte wie Hochglanz oder Struktur. Die schnelle Aushärtung durch UV-Licht ermöglicht eine zügige Weiterverarbeitung.
V
Veredelung – Verfahrensschritte zur optischen und haptischen Aufwertung eines Druckprodukts, z. B. Lackierung, Prägung.
Veredelungen steigern die Wertigkeit und Aufmerksamkeit eines Druckprodukts und sind besonders im Premiumsegment gefragt. Sie können visuell (z. B. Glanz, Farbe) oder haptisch (z. B. Struktur, Relief) wirken. Häufige Verfahren sind Lackierung, Prägung, Folienkaschierung oder Cellophanierung.
Vektorgrafik – Auflösungsunabhängige, mathematisch definierte Grafik, verlustfrei skalierbar.
Vektorgrafiken bestehen aus Pfaden und Kurven, die mathematisch definiert sind – ideal für Logos, Icons und technische Illustrationen. Sie lassen sich verlustfrei skalieren, ohne an Qualität zu verlieren. Gängige Formate sind EPS, SVG oder AI, die sich für Druck und digitale Medien gleichermaßen eignen.
Volltonfarbe – Sonderfarbe, die nicht durch CMYK gemischt wird. Garantiert höchste Farbpräzision.
Volltonfarben werden direkt und nicht durch Rasterung erzeugt, was höchste Farbgenauigkeit und Deckkraft ermöglicht. Sie sind ideal für Corporate-Farben, die exakt wiedergegeben werden müssen. Pantone und HKS sind bekannte Systeme für Volltonfarben mit definierten Farbcodes.
Versalie – Großbuchstabe.
Versalien werden für Hervorhebungen, Überschriften oder Initialen verwendet und verleihen Texten Struktur und Gewicht. Sie unterscheiden sich von Minuskeln durch ihre Größe und Form und können in der Typografie gezielt eingesetzt werden, um Hierarchien zu schaffen. Zu viele Versalien im Fließtext können jedoch die Lesbarkeit beeinträchtigen.
W
Weißgrad – Maß für die optische Helligkeit eines Papiers. Höherer Weißgrad = weißere Erscheinung.
Ein hoher Weißgrad sorgt für brillante Farbwiedergabe und starke Kontraste, besonders bei Bildern und feinen Details. Er wird durch optische Aufheller im Papier erzielt, kann aber je nach Lichtquelle unterschiedlich wahrgenommen werden. Der Weißgrad beeinflusst auch die Farbwirkung und die Gesamtästhetik eines Druckprodukts.
Widerdruck – Rückseite eines doppelseitig bedruckten Bogens (Gegenteil von Schöndruck).
Der Widerdruck muss exakt auf den Schöndruck abgestimmt sein, um Passergenauigkeit und ein sauberes Gesamtbild zu gewährleisten. Besonders bei Broschüren oder doppelseitigen Flyern ist die korrekte Ausrichtung entscheidend. Technisch erfolgt der Widerdruck meist im zweiten Druckdurchgang oder auf der Rückseite des Bogens.
WYSIWYG-Editor – What You See Is What You Get. Editor, in dem Layout und Inhalt während der Bearbeitung so dargestellt werden, wie sie später erscheinen.
WYSIWYG-Editoren erleichtern die Gestaltung, da Änderungen direkt sichtbar sind – ohne Programmierkenntnisse. Sie werden häufig in Webdesign, Layoutsoftware oder Content-Management-Systemen eingesetzt. Die visuelle Vorschau entspricht weitgehend dem finalen Ergebnis, was die Abstimmung mit Kunden oder Redaktionen vereinfacht.
Z
Zusammentragen – Das ordnungsgemäße Hintereinanderschichten gefalzter Druckbögen vor der Bindung.
Das Zusammentragen erfolgt meist maschinell und ist ein vorbereitender Schritt vor der Bindung – etwa bei Broschüren, Katalogen oder Büchern. Die Reihenfolge der Druckbögen muss exakt stimmen, damit der Inhalt korrekt aufgebaut ist. Fehler beim Zusammentragen führen zu falscher Seitenabfolge und machen das Produkt unbrauchbar.
Fazit: Druckwissen, das verbindet – von Fachbegriff bis Feinschliff
Dieses Lexikon bietet nicht nur eine kompakte Übersicht über zentrale Begriffe der Druckwelt, sondern schafft auch ein tieferes Verständnis für Prozesse, Materialien und Gestaltungsprinzipien. Ob in der Druckvorstufe, im Design oder in der Produktion – präzises Fachwissen ist der Schlüssel zu Qualität, Effizienz und kreativer Exzellenz. Ein wertvolles Nachschlagewerk für alle, die mit Print arbeiten und mehr als nur Oberfläche gestalten wollen.