9 von 10 Designern nutzen Stockimages

17.09.10, 15:21

Wie sich eine Industrie durch das Internet verändert

Die Zeitschrift Graphic Design USA (GDUSA) veröffentlichte vor kurzem die Ergebnisse einer Umfrage unter ihren Lesern. Eines der interessantesten Ergebnisse ist, dass Designer zunehmend auf sogenannte „Stock Images“ setzen.

Rund 95% der mehr als 1.100 befragten Designer nutzen heutzutage Stock Images für ihre Arbeit. Über die Hälfte nutzen sie sogar mehr als 20mal pro Jahr. Kein Vergleich mehr zu den Zahlen von 1995, als gerade einmal 29% der Designer online überhaupt nach Stock Images suchten.

Dieser enorme Anstieg erklärt auch den rasanten Aufstieg von Stock Image Anbietern in den letzten Jahren. Der unangefochtene Anführer dieser Bewegung scheint iStockPhoto zu sein. Immerhin 70% der Studienteilnehmer nannten die Agentur als den bevorzugten Anlaufpunkt für käufliche Bilder und Designs. Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig, wobei vergrößerte Bandbreiten in der Datenübertragung und verbesserte Internettechnologien eine gewichtige Rolle spielen.

Welche Schlüsse sollte man aus dieser Studie ziehen? Gordon Kaye, Redakteur von GDUSA, ist der Meinung, dass Stock Images heutzutage aus der heutigen Designarbeit nicht mehr wegzudenken sind. Ein kurzer Blick hinter die Kulissen der Industrie zeigt warum. Der Zeitdruck hat stark zugenommen und Unternehmen müssen in der sich stetig wandelnden Internetsphäre schnell reagieren. Das Ende der Zeiten mit nahezu unbegrenzten Werbebudgets hat sicherlich auch zu dieser Entwicklung beigetragen.

Wer jetzt in das altbekannte Lamentum einstimmen will, dass die Qualität den Bach hinunter geht sollte vielleicht einen Blick auf die angebotenen Bilder werfen. In Fragen der Qualität müssen sie keinen Vergleich scheuen. Für fast alle denkbaren Kampagnenideen findet man dort passende Werke von bekannten und verdienten Fotografen. Zudem bestehen gute Chancen, die eine oder andere Perle bisher unbekannter Künstler zu finden, auf die man sonst kaum gestoßen wäre.

Um diesen Kommentar mit in wenig Ironie zu garnieren sei am Ende erwähnt, dass immerhin 93% der befragten Designer Nachwuchstalenten dennoch empfehlen, sich auf ihre Hinterteile zu setzen, eine Designschule zu besuchen und ihr Handwerk von Grund auf zu erlernen. Recht haben sie.

Kommentar hinzufügen

Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch diese Website einverstanden.