Farb-Design durchdringt das digitale und analoge Leben
Rot ist die Liebe und Smaragdgrün ist diesmal Hoffnung: Emerald ist die Farbe des Jahres 2013. Jedes Jahr wieder wählt Pantone eine Trend-Farbe des Jahres aus. Dies ist Teil eines umfassenden PR-Programmes, mit dem das Unternehmen sein Farbsystem immer weiter etablieren will.
Grün als die freundliche Naturfarbe
Emerald leitet sich vom Smaragd-Grün ab und wird von Pantone als wertig und brillant positioniert. Grün ist die Farbe, die am häufigsten in der Natur vorkommt und damit vom Auge als höchst angenehm empfunden wird. Stellt man im Grafik-Design die häufig verwendeten Farben Blau und Grün nebeneinander, grenzt sich Blau sachlicher und kühler ab, während Grün emotionalisiert und als freundlicher wahrgenommen wird.
Pantone-Farben in Medien-Design, Mode-Design und Interior-Design
Da Pantone mit dem Pantone Matching System nicht nur Farben für den Druck und den grafischen Bereich herstellt, gehen Farbscouts umfassend auf die Suche nach der aktuellen Trend-Farbe. Denn Pantone setzt mit seinen Farbsystemen Pantone Fashion+Home für textile Farbgebung und Pantone Plastics in den Bereichen Mode, Einrichtung und Innenausstattung Schwerpunkte und strebt nachhaltige Kooperationen mit Mode-Designern und Herstellern an. Die Mode-Farben der Saison kann man sich bei Pantone sogar für die Adobe Creative-Cloud-Software als Palette herunterladen.
Vom Strohhalm bis zum Auto: alles Pantone-bunt
Ob Kosmetik, Strohhalm, Jacke, Schnürsenkel, Glas, Geschirr, Auto oder Tapete: Pantonefarben finden sich schon lange nicht mehr nur auf Drucksachen. Dabei entwickelt oder unterstützt das Unternehmen Pantone LLC, das 2007 von X-Rite übernommen wurde, immer neue Ideen, um Farbstandards zu setzen. Ein bisschen trägt Pantone mit seinen Aktivitäten auch seinen Wurzeln Rechnung, denn sein Ursprung liegt in der Mode- und Kosmetikbranche, für die es ursprünglich Farbkarten herstellte.
Vom Hautfarbenfächer bis zum Farbhoroskop
Bei Pantone weiß man, wie man Marketing macht: Das Unternehmen bietet neben der Farbe des Jahres auch die Farbe des jeweiligen Tages. Farben und die Auseinandersetzung mit ihnen, liegen im Trend. Zum Beispiel kam die Designerin Angelica Dass’ mit ihrem humanæ-Projekt auf die Idee, die menschlichen Hautfarben nach Pantone zu klassifizieren. Tatsächlich gibt es seit letztem Jahr mit dem Pantone SkinTone(TM) Guide einen Farbfächer mit 110 Hauttönen. Und Andernorts kann man sich sein Farbhoroskop mit Pantone-Farben erstellen lassen.
Farbe des Jahres: Modern, jung, kraftvoll
Bereits in 2010 hatte Pantone mit Turquoise einen Blaugrünton gewählt. Emerald, der jetzige, ist jedoch kräftiger und leuchtender. Insgesamt fällt bei der Wahl der jeweiligen Farbe des Jahres auf, dass keine zu leuchtenden oder schrillen Farben ausgewählt werden, wohl aber frische und meist kräftige, modern und jung wirkende.
Die Farben des Jahres im Farbkreis
Die bisherigen Pantonefarben des Jahres sind bei den Farben zweiter und dritter Ordnung des Farbkreises (nach Johannes Itten) zu finden.
Die bisherigen Trend-Farben
Hier eine Übersicht der bisherigen Pantone-Jahres-Farben zwischen 2008 und 2013 mit der Beschreibung der Farben, wie Pantone sie sieht (frei übersetzt):
Farben sind im Medien-Design wichtiger geworden
Überhaupt rücken Farben nach den Schriften immer mehr in den Fokus des Grafik-Designers, weil die digitale Welt sowieso und die des Drucks durchgehend viel- und mehrfarbig geworden sind. Dass es einmal Schwarz-Weiß-Monitore gab, mutet aus heutiger Sicht fast schon seltsam an. Persönliche Farbpaletten werden angelegt, um die Lieblingsfarben und ihre Kombinationen wieder zu verwenden, und auch mit anderen geteilt. Hier ein Beispiel von der Pantone-Webseite:
Farbwirkung und Farbsystematisierung in der digitalen Welt
Dabei geht es aber nicht nur um Designaspekte von Farbe und Farbwirkung, sondern um deren Systematisierung, für die das Pantone-System mustergültig steht. Die Digitalisierung hatte erst die Schriftenwelt erfasst, inzwischen gehören umfassende und vor allem individualisierte Farbpaletten, die das Corporate Design eines Auftraggebers farblich abbilden und festhalten, zum Handwerkszeug des Designers. Wo früher in Corporate-Design-Manuals, die Erscheinungssysteme dokumentierten, lediglich wenige Hausfarben wiedergegeben wurden, geht es heute um einen ganzen Farbkanon und die Kombinationen mehrerer Farben in unter Umständen vielfarbigen und sich schneller ändernden Design-Systemen. Hierbei spielen auch Farbtrends und Farbkombinationssoftware eine Rolle. Wir berichteten.
