Eine der essenziellsten Facebook-Anwendungen bekommt ein wichtiges Update spendiert
Facebook hat heute fundamentale Verbesserungen seiner Fotoplattform angekündigt. Mit mehr als 15 Milliarden hochgeladenen Bildern ist Facebook bereits der mit Abstand größte Fotosharing Service der Welt. Selbst etablierte Seiten wie Flickr bleiben weit hinter diesen Zahlen zurück und die Menge an Bildern auf Facebook wächst weiterhin in geradezu obszönen Dimensionen.
Die nun gemachten Änderungen sind mehr als nur eine Verbesserung. Sie sind der Ausdruck einer neuen Philosophie. Neben der schöneren Darstellung und Schlagwortfunktionen drehen sich die Neuerungen vor allem um die Größe der Bilder. Bisher waren in Facebook hochgeladene Bilder dort mehr oder weniger „gefangen“. Es war unmöglich sie in einer vernünftigen Auflösung und Größe herunterzuladen weil sie schon beim Hochladen verkleinert wurden. In Anbetracht des immensen Datenvolumens durch die Millionen neuen Bilder jeden Tag war das ein durchaus nachvollziehbares Vorgehen. Mit den Infrastrukturverbesserungen, die Facebook in den letzten Monaten vornahm und dem Kauf des Fotosharing Start-Ups Divvyshot sind diese Zeiten jetzt vorbei. Zum Glück!
Nutzer können nun Bilder mit einer Größe von bis zu 2048 Pixeln auf der längsten Seite hochladen. Diese Auflösung reicht bereits für gute Ausdrucke in den üblichen Fotoformaten. An dieser Stelle wird es jetzt wirklich interessant: Neben der Ermöglichung von Fotodownloads hat das Netzwerk nun auch seine API (die Schnittstelle zur Anbindung von Programmen) für die Fotoplattform freigegeben. Externe Anbieter können in Zukunft Anwendungen zum Ex- und Import von Fotos entwickeln. Was bedeutet das genau? Es bedeutet mit großer Sicherheit das wir demnächst unsere Bilder auf Facebook beim Anbieter unserer Wahl online drucken lassen können. Fotobücher und tolle Collagen können direkt aus unseren Fotoalben heraus erstellt werden.
Das ist ein ziemlich lukratives Geschäft und ich bin überzeugt, dass wir die ersten entsprechenden Anwendungen sehr bald sehen werden. Mir stellen sich eigentlich nur die Fragen wer der erste sein wird und welcher Anbieter im Laufe der Zeit die meisten Nutzer von sich überzeugen kann.
All diese Entwicklungen zusammen zeigen, dass auch das gedruckte Bild noch lange kein Relikt der Vergangenheit ist. Es ist ähnlich wie in meinem letzten Artikel über E-Books: Das Bild auf Papier wird nicht aussterben so lange wir noch eine emotionale und kulturelle Verbindung mit der gedruckten Form des Ausdrucks haben.
Stephan de Paly – print24 Blogautor
