Internet in Schön!?

10.12.10, 15:04

Der Aufstieg der WebApps

Als ich letztens über mobile Apps und ihren Einfluss auf unsere mobile Internetnutzung schrieb, habe ich das Thema Web Apps schon einmal kurz angesprochen. Zwei Artikel von Christina Warren auf Mashable über die Entwicklung von Web Apps und die „iPadifizierung des Internets“ brachten mich nun noch einmal zurück zu diesem Thema.

Die Innovationen der letzten Monate und Wochen haben dieses Thema zu einem überaus interessanten gemacht. Die meisten Web Apps findet man derzeit im Umfeld von Googles Chrome Browser. Die Hauptgründe dafür liegen wohl in der Geschwindigkeit, der Interpretation von HTML5 und der Benutzeroberfläche. Chromes hohe Geschwindigkeit ist ein wichtiger Faktor für das schnelle Laden der Inhalte und reibungslosen Bedienkomfort. Nutzer mögen es einfach nicht, wenn Programme ständig hängen bleiben. Die aufgeräumte Oberfläche von Chrome verstärkt den app-typischen Eindruck einer eigenständigen Anwendung. Von einem reinen Usability-Standpunkt gesehen ist das eigentlich kein Vorteil, aber die Nutzer mögen es in dieser Weise. Auf die Gründe dafür kommen wir gleich zu sprechen. Um selbst zu sehen, was ich hier erkläre, solltet ihr einfach die Chromeversion der New York Times Homepage anschauen.

Ich finde sie klasse. So ist das Lesen von Zeitungen am Computer gleich ein gutes Stück angenehmer. Um das Geschwindigkeitsargument zu verstehen, öffnet doch den gleichen Link oben in Firefox. Ihr werdet den Unterschied bemerken. Da Web Apps zu einem großen Teil auf HTML5 basieren ist der Umgang des Browsers mit dieser HTML-Version ein entscheidender Faktor. Versucht es doch mal mit dem Internet Explorer 6. Viel Glück dabei … :D

Aber warum ist das alles so fantastisch? Nun, zum Teil weil es Informationsaufnahme und Navigation wirklich erheblich verbessert. Wie Christina Warren schon sagte, kopieren viele Web Apps das Aussehen der iPad-Oberfläche und erfolgreicher Apps für das Tablet. Die Leute können behaupten was sie wollen – wer einmal ein iPad in der Hand hatte und damit herumspielen konnte, wird Apples Überlegenheit in Fragen der Bedienung ziemlich schnell verstehen. Und die Besten wurden schon immer am Häufigsten kopiert.

Da haben wir gleich noch einen weiteren Punkt. Fändet ihr es nicht auch toll den nächsten, der mit seiner tollen NYT App angibt, mit einer 24 Zoll Version seiner eigenen Medizin zu erschlagen? Ich mit Sicherheit …

Aber es gibt noch einen weiteren Grund, der weniger mit unserem menschlichen Neid zu tun hat. Er betrifft Produktivität und Arbeitseffizienz. Wenn wir etwas als eigenständige Anwendung oder im Vollbildmodus nutzen, fällt es uns in der Regel leichter sich voll darauf zu konzentrieren. In Zeiten ständiger Meldungen hier und Statusupdates dort ist das ein nicht zu unterschätzender, und sehr willkommener, Vorteil.

Ich finde, dass Web Apps wirklich eine tolle Sache sind und prophezeie ihnen hiermit eine große Zukunft. Allerdings ertappe ich mich doch immer wieder dabei mit Chrome und seinen Apps zu spielen, während ich die Arbeit nach wie vor mit Firefox erledige, weil ich derzeit einfach noch zu faul bin mich an eine bessere Oberfläche zu gewöhnen.

Stephan de Paly

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